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Sommerausgabe Pfalz-Magazin 55_2020

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Heidelbeere Heidlebeeren

Heidelbeere Heidlebeeren schmecken nicht nur gut, sie sind gesund. Sie stecken voller gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe. Besonders die in ihr enthaltenen bioaktiven Substanzen und Anthocyane fördern das Wohlbefinden. Ein Superfood im wahrsten Sinn des Wortes. D ie Heidelbeere gehört zur Familie der Heidekrautgewächse und wächst in Gruppen auf sauren, nährstoffarmen, humosen Böden, vorwiegend in Wäldern, Heideund Moorlandschaften. Die Pflanze ist durch immergrünen, stark verzweigten und strauchigen Wuchs gekennzeichnet, wobei die oberen Pflanzenteile meist kahl oder behaart sind. Von Mai bis Juni trägt der Heidelbeerstrauch traubige Blütenstände von bis zu zehn Blüten. Die Blüten haben eine glockige Form, ihre Farbe ist weiß. Im Spätsommer von Ende Juli bis September reifen die Blaubeeren mit dem blauen Fruchtfleisch heran. Die essbaren Früchte sind nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren sehr beliebt. Die Früchte können frisch verzehrt oder in der Küche für Desserts, Muffins und zum Müsli oder Smothies verwendet werden. Die Heidelbeeren sind jedoch nicht nur Nutzpflanzen, sie stellen im Winter Futter für Tiere dar. Die Blaubeere wird in Deutschland als Kulturheidelbeere angebaut. Diese Sorten sind aus der Untergattung der amerikanischen Heidelbeere hervorgegangen. Sie stammen nicht, wie oft fälschlich angenommen, von der heimischen Waldheidelbeere ab. Es wurden in den letzten hundert Jahren wurden über 100 verschiedene Sorten kultiviert. Die Heidelbeere ist weltweit eine wichtige Marktfrucht. Die ersten Anpflanzungen in Europa fanden 1923 in den Niederlanden statt, in Deutschland begann die Züchtung, dank des Botanikers Wilhelm Heermann, kurze Zeit später um 1930. Die ersten großen Heidelbeerfelder wurden dann in den fünfziger Jahren angelegt. Die Hauptanbaugebiete befinden sich in Brandenburg, in Oldenburg, in Süddeutschland und in der Lüneburger Heide. Dass die Heidelbeere sogar medizinische Wirkungen entfaltet, ist wissenschaftlich erwiesen. Bereits im Mittelalter wusste die Äbtissin Hildegard von Bingen um die Heilwirkung der blauen Beere. 16 46

Fotos: Pixabay Auch die in Heidelbeeren reichlich enthaltenen Vitamine C und E machen die blauen Früchte zu einem echten Beauty-Food. Vitamin C kurbelt die Produktion von Kollagen an – und das polstert die Haut quasi von innen auf. Das in der Heidelbeere enthaltene Vitamin E gilt seit langem als Schönheits-Vitamin. Beide Vitamine zählen zudem zu den Antioxidantien, helfen freie Radikale abzufangen und stärken das Immunsystem Mediziner wie Tabernaemontanus beschrieben in Kräuterbüchern detailliert, wie die Heidelbeere zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden kann. Sie steht, was ihr Antioxidantien-Potenzial angeht, ganz oben auf der Liste der antioxidativen Früchte und besitzt unter anderem viele Polyphenole. Dazu gehören Flavonoide und Phenolsäuren, die das Risiko, an Krebs zu erkranken, senken können und gesundheitsgefährdenden Herz- Kreislauferkrankungen vorbeugen können. Doch das sind nicht die einzigen wichtigen Inhaltstoffe, die sich in der Heidelbeere befinden. Enthalten sind zudem viele Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Magnesium und Kalium. Auch der hoher Ballaststoffgehalt ist kennzeichnend für diese Beere, welcher sich förderlich auf die Verdauung auswirkt. Die in der Blaubeere befindlichen Gerbstoffe vernetzen Proteine miteinander und haben entwässernde, blutstillende und beruhigende Wirkungen. Weitere Inhaltsstoffe sind dimere Proanthocyanidine (eine Vorstufe von Gerbstoffen), Anthocyanoside (Pflanzenfarbstoffe), Caffeoylsäuren (koffeinhaltiger, anregender Stoff), Fruchtsäuren, Pektine (festigender Bestandteil in Zellwänden) und Invertzucker (Mischung aus Traubenzucker und Fruchtzucker). Die blauen Farbstoffe helfen angeblich bei Krebserkrankungen, hemmen die Zellteilung und fördern sogar den Zelltod. Ganz nebenbei freut sich auch die Figur, wenn Heidelbeeren häufig auf dem Speiseplan stehen, denn 100 Gramm Heidelbeeren enthalten gerade einmal 36 Kalorien. Wilde Heidelbeeren sind besonders gesund, denn sie enthalten mehr von den wichtigen Nährstoffen als Kulturheidelbeeren. Leider findet man sie durch die lange Trockenheit in unseren Wäldern sehr selten und wenn, dann sind die Beeren sehr klein. Aber auf den Wochenmärkten sind sie immer vertreten und mittlerweile fast das ganze Jahr erhältlich. Da sie besonders druckempfindlich und auch schnell schimmeln kann, sollte man sie zügig nach dem Kauf genießen. RS 47