Aufrufe
vor 2 Monaten

pm Frühling 2025

  • Text
  • Basilikum
  • Scheurebe
  • Pfalz
  • Pfitzenmeier
  • Winzer
  • Schloss
  • Wohlbefinden
  • Wein
  • Wurst
  • Pfälzisch
  • Genießen
Die Frühlingsausgabe des pfalz-magazins. Genuß, Wein, Kulinarik, Freizeit und Spaß.

OsternEier ausblasen und

OsternEier ausblasen und farbenfroh bemalen, bunter Osternester verstecken, lange Osterspaziergänge mit der ganzen Familie – dassind Kindheitserinnerungen, die wohl jeder hat.Ich kann mich noch gut daran erinnern, das manches Osternestzu gut versteckt wurde und man es dann leider nicht mehrgefunden hat. Oder was sagt man seinem Kind, wenn es beimWaldspaziergang ein Osternest findet, es aber gar nicht das ist, wasman vorher versteckt hat, sondern es einer anderen Familie gehört?Das war gar nicht so einfach, das dem Kind zu erklären. Noch einelustige Erinnerung habe ich, als meine Tochter die verstecktenOsternester gefunden hatte und dann auf dem Nachhauseweg zumir sagte, das sie jetzt vom Osterhasen Geschenke bekommen hat,aber von mir noch nichts. Ja, die lieben Kinder, sie hatten schon ihreeigene Fantasie.Brauchtum zu OsternOhne Ostereier ist Ostern schlichtweg unvorstellbar – und das nichtnur für Kinder. Heutzutage bemalen noch zwei Drittel der DeutschenOstereier und über die Hälfte verstecken sie während der Feiertageim Haus oder Garten oder schmücken die Bäume damit.Berühmt für ihre wunderschön gestalteten Ostereier sind die Sorben.Doch ihre Verziertechniken sind extrem zeitaufwendig.Das Ei wurde im Christentum zum Symbol für die Auferstehung JesuChristi. Von außen wirkt es kalt und tot, doch aus seinem Innerenerwächst neues Leben. Somit stand das Ei symbolisch für das Grab inJerusalem, aus dem Jesus Christus am Ostermorgen von den Totenauferstanden ist.Dass Eier zum Ostergeschenk wurden, hat sicher auch praktischeGründe. In der vorösterlichen Fastenzeit war der Verzehr von Fleischund Eierspeisen verboten. Dadurch hatten sich in dieser Zeit großeMengen an Eiern angesammelt, zumal im Vorfrühling die Legehennenbesonders fleißig sind. Damit der Eierüberschuss nichtverdarb, wurden die Eier gekocht und dadurch haltbar gemacht.Den um Ostern oft fällig gewordenen Pachtzins entrichteten dieBauern üblicherweise mit den angesammelten Eiern. Der Rest wurdeverziert, zur Kirchweihe mitgenommen oder anschließendverschenkt.14

Ostereier sind ein Symbol für das neue LebenDie armenischen Christen verschenkten bereits in den erstenJahrhunderten nach Christus zum ersten Mal Eier – diese hattendamals noch keine praktische Bedeutung, sondern waren ausschließlichein Symbol für das neue Leben. In der orthodoxenOstkirche wurden die Eier überwiegend rot bemalt, was direkt aufden auferstandenen Christus und das von ihm vergossene Blutverwies. Die Bemalung der Eier ist regional sehr unterschiedlich,obwohl in Osteuropa, in Ländern wie der Ukraine oder Russland,nach wie vor die Farbe Rot dominiert. Das in Batiktechnik mit grafischenMustern versehene Osterei in der Ukraine wird „Pysanka“genannt, das so viel bedeutet wie „die Geschriebene“.Auch sind aus dem Mittelalter eine Reihe österliche Riten bekannt,die heute in wenigen ostdeutschen Gemeinden wieder nachgeahmtwerden. Ein in der Liturgie fest verankerter, mittelalterlicherBrauch war das Ostergelächter. Dabei versah der Pfarrer seinePredigt mit Witzen und komischen Geschichten und brachteseine Zuhörer zum Lachen. Die Gläubigen sollten konkret ameigenen Leibe den Übergang vom trüben Fastenalltag zurOsterfreude spüren. Durch das Lachen sollte sinnbildlich auch dieNiederlage des Teufels an Ostern verdeutlicht werden – der Teufelwurde quasi ausgelacht. Leider führte die Kritik der Reformationan diesen Witzen und nach ihrer Meinung klamaukhaftenAuswüchsen zum Verbot des Ostergelächters und es verschwandim Verlauf des 18. Jahrhunderts völlig aus den Gottesdiensten.Schade eigentlich, denn die Christen sollten auch im Alltag mehrFreude vermitteln, denn allen Grund dazu haben sie.RS1415

Pfalz-Magazin