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pfalz-magazin Winter 2020

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Im pfalz-magazin alles erfahren, was im Winter möglich ist, wenn es ums Genießen und Entspannen geht!

„Und alsbald war da

„Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ Lukas 2, 13 + 14 (Bibel) 86

Weihnacht Das Fest der Liebe, der Familie und der Geschenke – so wird Weihnachten auch oft genannt. Aber ist Weihnachten nicht in erster Linie der Tag der Geburt Christi? Um das Christfest ranken sich viele Geschichten, die gern unter dem Weihnachtsbaum erzählt oder vorgelesen werden, alte und moderne, anrührende und besinnliche. Die schönste Weihnachtsgeschichte finden wir in der Bibel. In jedem Jahr hören und lesen wir im Neuen Testament die frohe Botschaft von der Menschwerdung Christi. Ohne die Lesung aus dem Lukasevangelium würde uns bei den Gottesdiensten am Heiligen Abend das Wichtigste fehlen. Ohne das wunderbare Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, das die Geburt Jesu Christi zum Inhalt hat, würden viele sich in der Weihnachtszeit nicht so berühren lassen. Und was wäre eine Christvesper ohne Krippenspiel. Diese Weihnachtsgeschichte, die wir im Lukasevangelium finden, ist selbst denjenigen vertraut, die nur einmal im Jahr – am Heiligen Abend – die Kirche besuchen. Der Weihnachtsgottesdienst gehört dazu, er trägt zur besinnlichen Stimmung bei. In einigen Familien gibt es die Sitte, statt sich gleich auf die Geschenke zu stürzen, unter dem erleuchteten Weihnachtsbaum zu singen und zu beten, sich Geschichten vorzulesen. Und hierzu gehört natürlich auch die biblische Weihnachtsgeschichte. Warum nur ist die Geburt eines Kindes vor mehr als 2.000 Jahren, das unter armseligen Verhältnissen geboren wurde, so bedeutend für die Menschheitsgeschichte? Gott wird Mensch. Ein Herrscher, der dazu ausersehen ist, die Welt zu retten, hätte doch eigentlich etwas Besseres verdient. Aber die Rede ist nicht von einem Palast, in dem der Kleine, umringt von teuren Geschenken, das Licht der Welt erblickt. Nein, die Geburtsstätte Jesu ist ein Ort irgendwo in einer Felsgrotte oder in einem Stall bei Ochsen und Eseln, unbemerkt von den „Oberen“, den damals bedeutenden, wichtigen Menschen. Die BILD-Zeitung der damaligen Zeit hätte sicher nicht darüber berichtet. Bei Lukas sind es zunächst die einfachen Hirten, die das Christuskind anbeten; keine Minister und hohe Beamte oder reiche Staatsbürger, die von der Geburt erfahren würden. „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde [= eine Volkszählung durchgeführt wurde, Anm.]. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.“ Lukas 2,1 So lautet der Anfang der biblischen Weihnachtsgeschichte mit der Geburt Jesu. Der Bibelabschnitt, der uns am Heiligen Abend immer wieder verzaubert, ist jedoch nur ein kleiner Teil der Geburtsgeschichte, der Vorgeschichte Jesu. Wenige wissen jedoch, dass die Erzählung von der Geburt Jesu nicht nur im Lukasevangelium zu finden ist. Auch der Evangelist Matthäus berichtet in den Kapiteln 1, Vers 18 bis 25 und Kapitel 2, Vers 2 bis 23 von der Menschwerdung Christi. Hier erfahren jedoch nicht die Erzählung über die Hirten von der frohen Kunde; bei Matthäus sind es Sterndeuter, die Weisen aus dem Morgenlande, denen ein besonders heller Stern den Weg zur Geburtsstätte Jesu weist. Sie beschenken den Neugeborenen mit Weihrauch, Myrrhe und Gold. Die Weihnachtsgeschichte macht uns deutlich, dass es nicht auf Macht, Geld oder menschliche, körperliche Stärke ankommt. Wir werden vielmehr auf ein kleines, schwaches Kind verwiesen. Der Retter der Menschheit kommt vielmehr als sanfter Krieger, der seine Feinde aber mit viel schlagkräftigeren Waffen besiegen kann, nämlich mit Glaube, Liebe und Hoffnung! Genau das ist es, was die Welt heute – gerade erst recht – braucht. RS Glaube | Liebe | Hoffnung f 147 97