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pfalz-magazin Winter 2020

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Im pfalz-magazin alles erfahren, was im Winter möglich ist, wenn es ums Genießen und Entspannen geht!

Kunst und Kultur * 1959

Kunst und Kultur * 1959 Malerei und Zeichnung s ist etwas Nicht-Greifbares und Symbolhaftes, das sich hinter all den Hunderten von Landschaften oder „Baum-Portraits”, wie Thomas Steinmetz es selbst nennt, verbirgt. Das Ganze zeigt in seinem Schaffen einen unerklärlichen, roten Faden. Auch dann, wenn es um „Körperlandschaften“ geht, wie bei seinen Aktgemälden. Kulturhistoriker Clemens Jöckle aus Speyer (* 15. April 1950; † 2. Juni 2014) formulierte das während einer Einführung zu einer Ausstellung von Thomas Steinmetz folgendermaßen: „So muss man schon von der Vielfalt der Möglichkeiten angesichts dieser Vielfalt sprechen. Die künstlerische Freiheit lässt sich nicht auf eine Richtung hin trimmen, eine Einordnung der Arbeiten in Schubladen misslingt, sodass nur der direkte Blick auf die einzelnen Bilder ein wenig dazu verhilft, in die Bildwelten dieses Künstlers (Thomas Steinmetz) einzudringen…” Sind es gerade eben noch bei einem einzelnen „Baumportrait“ noch mit starker Haptik gespachtelte und unter Zuhilfenahme von Graphitstiften gesetzte „Gravuren”, oder mit großem Pinsel flüchtig mit knallbunter Ölfarbe applizierte Skizzen, kann es schon beim nächsten emotionalen Umschwung die subtile Zartheit eines Aquarells sein (siehe z.B. Bild unten), welches mit feinen Bister- oder Sepiatusch-Linien in „Ordnung” gehalten wird. Der Maler ging sozusagen aus seinen surrealistisch geprägten Studien längst vergangener Jahre über in eine eher greifbare Form, um die Zugänglichkeit seiner Intention einem breiteren Publikum zu ermöglichen, jedoch ohne dabei in eine „Gefallsucht” abzugleiten. Schon immer war die Mutter Natur ein begehrtes, unerschöpfliches Thema, aus dem die Maler Schönheit, Geheimnis, Ursprung wie Erhabenheit, aber auch Bedrohung und Ausgeliefertsein als Inhalte gewinnen konnten. Heute haben Natur und Landschaft in der akademischen Gegenwartskunst einen äußerst begrenzten Stellenwert. Entweder erscheinen diese Themen in überschwänglichen Darstellungen als beschauliche Postkarten-Idyllen oder sie dokumentieren die leider nur zu erbärmliche Ausbeutung und Zerstörung durch den Menschen. In diesem „luftleeren” Raum zwischen Kitsch und Resignation hat Thomas Steinmetz seinen eigenen künstlerischen Weg gefunden. (Fortsetzung auf Seite 59) 16 56

Seite 56 unten: „Landschaft mit drei Bäumen“ 2005, Bistertusche und Aquarell auf Bütten ca. 10 x 15 cm Diese Seite oben: „Landschaft 46042“ 2004, Öl auf Reinleinen, 90 x 100 cm Diese Seite unten: „Weinberg bei Ilbesheim 3718“ 2018, Öl auf Leinwand, 50 x 60 cm Seite 58: „Portrait einer Weintraube 3818“ 2018, Öl auf Leinwand, 30 x 40 cm 57

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