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Sonstiges Essay Kolumne

Sonstiges Essay Kolumne Die Mark-Aurel-Säule, häufig auch Marcussäule, eine römische Ehrensäule, die zu Ehren des römischen Kaisers Mark Aurel errichtet wurde. Die mit einem spiralförmig angebrachten Reliefband versehene dorische Säule steht noch heute an ihrem ursprünglichen Platz auf der nach ihr benannten Piazza Colonna in Rom. Marc Aurel Foto unten: Fotolia; oben: pixabay Die Selbstbetrachtungen (altgriechisch Ta eis heautón) des römischen Kaisers Mark Aurel ( 121 – 180 n.Chr.) sind die letzte bedeutende Hinterlassenschaft aus der philosophischen Schule der jüngeren Stoa und zähen zur Weltliteratur Entstanden sind sie am Ende von Mark Aurels Herrschaft in Feldlagern an der Nordgrenze des Römischen Reiches. S eine „Selbstbetrachtungen“ gehören seit annähernd zwei Jahrtausenden zu den meistgelesenen Werken der Menschheit. Philosophen, Staatsmänner und Literaten aller Zeiten fanden durch die Lektüre dieser Maxime zu mehr Gelassenheit und neuen Seelenfrieden. Hier ein paar Zitate und Gedanken von ihm: Zweifel an der Existenz höherer Mächte räumt Mark Aurel wie folgt aus: „Antworte denen die fragen: ‚Wo hast du denn die Götter gesehen, die du so sehr verehrst, oder woraus hast du den Schluss gezogen, daß sie existieren?’ Erstens: Sie sind auch den Augen sichtbar. Zweitens: Ich habe zwar auch meine Seele noch nicht gesehen und dennoch ehre ich sie. Das gilt auch für die Gott: Aus der Tatsache, daß ich ihre Macht immer wieder spüre, schließe ich, dass sie existieren und deshalb verehre ich sie.“ Als in Rom eine Seuche eingeschleppt wurde, vermutlich eine Art Flecktyphus und die Epidemie sich rasch in der Stadt und in weiten Teilen des Reichs ausbreitete, zog Mark Aurel den damals führenden Arzt Galen zu Rate. Doch weder dessen Ratschläge noch die Opfer, die man den Göttern bringen ließ, konnten helfen. Alles was übrigblieb war, die körperliche Nähe von Erkrankten zu meiden und – für Mark Aurel noch wichtiger – die Würde der Vernunft zu wahren. Seine Aussage trifft heute erst recht dazu: „Ist nicht die Zerstörung der menschlichen Vernunft eine viel schlimmere Seuche als die Übertragung der Pest durch die Atemluft?“ 74

„Arbeite an deinem Inneren. Da ist die Quelle des Guten, eine unversiegbare Quelle, wenn du nur immer nachgräbst.“ Gedanken über Reue „Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht getan hat.“ Gedanken über Urteile „Man muss erst so manches gelernt haben, ehe man über die Handlungsweise eines Anderen richtig urteilen kann.“ Die beste Art, sich an jemand zu rächen „Die beste Art, sich an jemand zu rächen, ist, es ihm nicht gleich zu tun.“ Besonnen und mit Überblick handeln „Bei allem, was du tust, gehe besonnen zu Werke und verwirre dich nicht durch Gedankenmenge; aber siehe, daß du stets die größten Grundsätze im Auge behältst.” „Mache dich von deinen Vorurteilen los, und du bist gerettet.” Wahrer Reichtum, echte Armut „Derjenige allein ist arm, der an sich selbst nicht glaubt.” Quelle: Marc Aurel „ Selbstbetrachtungen“ In den tagebuchartigen Aufzeichnungen Marc Aurels, des letzten römischen Kaisers des Goldenen Zeitalters, verschmelzen auf einzigartige Weise große Lebenserfahrung und philosophische Weitsicht. Seine Aphorismen und Reflexionen gehören zu den eindrucksvollsten Texten der Weltliteratur. ISBN 978-3-7306-0672-8 Verlag Anaconda Verlag Auflage 5. Auflage Übersetzer Carl Cless 75

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