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pfalz-magazin Okt-Nov 2023

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ANOGAST „Da

ANOGAST „Da Salvatore“ Im Stadtkern 3 | 76870 Kandel https://da-salvatore-kandel.de Telefon: 07275 - 988 54 54 besucht am Sa., 26. August 2023 Bericht Nr.52 Das von Salvatore Care seit Oktober 2018 betriebene Ristorante gleichen Namens im Kandeler Quartier „Im Stadtkern“ hat sich in den vergangenen fünf Jahren zum hellsten Stern an dessen Pastahimmel entwickelt. Das im Parterre eines mehrstöckigen Zweckbaus untergebrachte Lokal gilt als wahrer Geheimtipp für Freunde schmackhafter italienischer Nudelgerichte. Aber auch Pizzafans kommen hier voll auf ihre Kosten. Neben den Leckereien aus Topf und Backofen ist es vor allem der herzlich geführte Service, der das Ankommen erleichtert und für eine rundum entspannte Einkehr sorgt. Allen voran, weiß der sympathische Inhaber, wie man Gäste gleichermaßen kompetent wie charmant umsorgt und dabei stets den Überblick bewahrt. Aber auch die Mannschaft rund um Salvatore Care macht ihre Sache richtig gut und präsentiert sich als eingespieltes Team. In Inneren des Lokals zeigt man Mut zur klaren Linie, was ein wenig zu Lasten der Gemütlichkeit geht. Im großzügig angelegten, lichtdurchfluteten Gastraum regiert stilvolle Funktionalität, die sich auch im sachdienlichen Bistromobiliar ausdrückt. Mit den an der Decke befestigten Klimageräten zeigt man sich auch für die heißen Tage des Jahres gewappnet. Die Terrasse wird mittlerweile komplett von Sonnenschirmen „beschattet“. Ein Sonnen- und Sichtschutz aus Bambus sorgt draußen zusätzlich für angenehme Schattenverhältnisse, besonders bei tiefstehender Sonne. Zusätzlich lockern ein paar stattliche Olivenbäume den geschmackvoll angelegten Außenbereich auf. Wir hatten uns für die große Pizza „Milano“ (11 Euro, siehe rechte Bildleiste oben) entschieden, die mit Schinken, Salami und frischen Champignons belegt war. Ihr toller Boden, der zweifellos das perfekt durchgebackene Ergebnis einer langen Teigführung mit geringer Hefemenge war, machte schon optisch einen hervorragenden Eindruck. Der kurz vor dem Ausrollen in Semola-Hartweizengrieß gewendete Pizzateig – daher also der Knusper – war im Inneren wunderbar weich und fluffig. Ein regelrechter Flauschfladen, auf dessen Oberfläche ein saftigdeftiger Belag aus guten Zutaten glänzte. Vielleicht wurde da mit einem Schuss Öl nachgeholfen, aber das machte der aus würziger Salami, tadellosem Kochschinken, aromatischer Tomatensauce, geschmolzenem Mozzarella und frischen Pilzen bestehenden Auflage nicht das Geringste aus. Wir waren mit dieser Prachtscheibe italienischer Provenienz jedenfalls mehr als zufrieden. Nach intensiver „Pastafahndung“ fiel unsere Wahl auf eine Nudelspezialität des Hauses, die hier unter dem wohlklingenden Namen „Calabrese“ (14 Euro siehe Bildleiste mitte) firmiert. Dahinter verbergen sich al-dente gekochte Orecchiette in einem sündhaft schmackigen Tomatensugo, der mit Salsiccia, Peperoni, roter Zwiebel, Kirschtomaten und Knoblauch veredelt wird. 16 44

Die leichte Schotenschärfe brachte die Geschmacksnerven in Habachtstellung, während die Salsiccia ein angenehmes Fenchelaroma beisteuerte. Ansonsten lebte die mit frisch geriebenem Parmesan bestreute Nudelschar von der lange eingekochten Tomatenbasis, die allein schon jede gemeine Teigware in den kulinarischen Adelsstand erhoben hätte. Wer mit genügend Zeit kocht, kocht meist auch mit Leidenschaft – und wer das tut, der kocht gut! So simpel diese Weisheit, so zutreffend war sie auch bei einem weiteren, ausgezeichneten Pastateller an jenem Abend, den ursprünglich aus Kampanien stammenden Paccheri. Die wie kurze Cannelloni aussehenden Teigröhren kamen in der „Calamaretti-Version“ (15,50 Euro) auf die weiße Platte. Neben den kleinen Tintenfisch-Tuben fanden sich auch Zucchini-Stücke und Kirschtomaten in dem aromatisch knoblierten Sugo, der subtil nach den weich gegarten Früchten des Meeres duftete. Auch diese handwerklich souverän zubereitete Meeres- Pasta war eine reichliche Portion, die von frischen Zutaten kündete. Unbedingt probieren sollte man hier auch die Spaghetti Vongole (15 Euro), deren aus Weißwein, Olivenöl und Knoblauch zubereiteter Venusmuschelsud restlos begeisterte. Nicht zu vergessen die knusprig-saftige Bruschetta Classica (7,50 Euro, siehe Bild linke Seite unten), die als Vorspeise zum Teilen eine richtig gute Figur machte. Wer nach den üppig portionierten Nudeltellern noch Platz für einen süßen Abschluss hat, der sollte das Kalorienzählen auf den nächsten Tag verschieben und sich das hausgemachte Tiramisu (5,50 Euro) gönnen. Eine sündhaft cremige Gelegenheit, um den kulinarischen Kurztrip nach Bella Italia passend abzuschließen. Fazit Das sympathische Restaurant „Da Salvatore“ in Kandel ist für uns eine der gastronomischen Entdeckungen der letzten Jahre. Auch für einen preiswerten Mittagsstopp eignet sich dieses Lokal bestens. Sein freundlicher Service und sein wirklich sehr gutes Preis-Genuss-Verhältnis sorgen für viele zufriedene Gäste, die gerne wiederkommen. Besonders abends auf der hübsch angelegten Terrasse sitzt es sich wie im Urlaub. Ein echter Familien-Italiener mit allem, was dazu gehört und eine absolute Bereicherung für die Kandeler Gastroszene. Skala 6 5 4 3 2 1 nicht zu empfehlen — empfehlenswert — sehr zu empfehlen 45

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