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Sonstiges

Sonstiges Herbstzeit — Erntedankzeit J etzt im Herbst haben wir einen ganz besonderen Grund zum Feiern: Die Ernte ist eingebracht, die Trauben gelesen – es ist die Zeit für ein Erntedankfest. Dieses Fest gehört zu den ältesten religiösen Festen und geht auf vorchristliche Erntefeiern und Opferfeste zurück, die nach dem glücklichen Einbringen der Ernte gefeiert wurden. Schon seit dem 3. Jahrhundert n. Chr. sind kirchliche Erntedankfeiern mit der Gemeinde belegt, aber erst ab dem 16. Jahrhundert bestimmte die Kirche gewisse Tage für das Erntedankfest, meist war dies der Sonntag nach Michaelis, also der erste Sonntag im Oktober, dieses Jahr der 3. Oktober. Der Ursprung des Erntedankfestes liegt allerdings nicht in biblischen Ereignissen, sondern ist ein Fest, das durch die Natur und den Jahreszeitenwandel bestimmt wird. An diesem Tag wird Gott nicht nur für seine Versorgung und Liebe dem Menschen gegenüber gedankt, sondern hauptsächlich für das Gedeihenlassen der geernteten Früchte. Darüber hinaus wird sich der Mensch seiner Aufgabe als Bewahrer der Schöpfung bewusst (1. Mose 1,28; 2,15). Schon in vorchristlicher Zeit und wahrscheinlich bei allen Völkern und Religionen gab es zum Abschluss der Ernte ein großes Fest, denn die gelungene Ernte und damit die weitere Überlebenssicherung war ein wichtiger Anlass für Dankesfeiern. Verbunden mit großen Opfergaben, wie das Schlachten von Tieren, sind diese rituellen Feste so alt wie der Ackerbau. Im Alten Testament sind zwei israelitische Erntefeste bezeugt, die ebenso als Vorläufer des heutigen Erntedanks angesehen werden können: Das Wochenfest (Schawuot), bei dem der Ernte der ersten Feldfrüchte, besonders des Weizens, gedacht wurde und das Laubhüttenfest (Sukkot), das der herbstlichen Obst- und Weinlese gedenkt. In den Kirchen wird der Altarraum üppig mit Getreide, Obst und Gemüse geschmückt und bei einem feierlichen Gottesdienst für die Ernte gedankt. Je nach regionaler Tradition entweder mit Erntekränzen, Erntekronen oder Ernteteppichen, aus Ähren gebunden symbolisiert die Erntekrone die Würde Gottes. 16 44

Foto: Thanksgiving feiert man mit der ganzen Familie, egal wie weit die Anreise ist Fotos, Pixabay, Unsplash, Thinkstock.com, Rawpixel In vielen Gemeinden gehörte es auch zur Tradition, alle gesammelten Gaben nach dem Fest an Bedürftige zu verteilen. Auch wird die christliche Erntedankfeier vielfach mit Solidaritätsaktionen zugunsten hungernder Menschen verbunden. Seit 1621 wird am 4. Donnerstag im November der Thanksgiving-Day gefeiert, bei dem der ersten Ernte der Pioniere gedacht wird. Dieser ist allerdings kein kirchlicher, sondern ein ziviler Feiertag. Es ist in den USA der wohl bedeutendste Feiertag des Jahres. Das Fest, das übersetzt „Danksagung“ heißt, ist für die Amerikaner fast wichtiger als Weihnachten. Aus allen Teilen des Landes strömen die Menschen für diesen Tag in die Heimat, um gemeinsam mit der Familie eine schöne Zeit zu verbringen. Schüler und Studenten bekommen für die Feierlichkeiten oft mehrere Tage frei und viele Arbeitnehmer nehmen sich zusätzlich den Freitag Urlaub und somit steht einem langen Thanksgiving- Wochenende im Kreise der Lieben nichts im Weg. Auch wir durften vor ein paar Jahren ein Thanksgiving-Fest im Kreise von Verwandten in den USA miterleben. Da wird an nichts gespart. Je größer der Truthahn ist, um so besser. Meist bringt jeder auch etwas selbst zubereitetes mit, wir haben natürlich einen selbst gebackenen Apfelkuchen nach deutschem Rezept mit beigesteuert. Allen hat es geschmeckt. Erntedank – ein Grund zum Feiern Eigentlich wäre es auch ein Grund für uns, ein großes Fest mit der Familie zu feiern, es muss ja nicht gleich ein Truthahn sein, ein schönes Grillfest, wenn es die Witterung zulässt, wäre doch auch eine Idee. Man kann auch die Nachbarn oder Freunde einladen und dankbar auf die reiche (Trauben) Ernte zurückblicken – einfach Erntedank feiern. RS 45