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Pfalz-Magazin Frühjahr 2018

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Gesundheit Foto:

Gesundheit Foto: Brennnesselsuppe – ein gesunder Mundermacher Frühlingskur Foto: Fotolia — die Überwindung der Müdigkeit Gerade im Frühling wenn die berühmt berüchtigte Frühjahrsmüdigkeit bei vielen Menschen wieder einsetzt, haben „Entschlackungskuren“ wieder Hochsaison. „Entschlackungskuren“ sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, und nicht alle Methoden helfen auch wirklich, manche sind sogar gefährlich. Schlacken Jeder spricht von „Entschlackungskuren“, aber die meisten wissen nicht, was „Schlacken“ eigentlich sind, und was sie in unserem Körper bewirken. „Schlacke“ wird von Naturheilkundlern als Kristalle und Säuren beschrieben, die sich im Bindegewebe und dem Zwischenknorpelgewebe ablagern und dadurch Müdigkeit, Gelenkbeschwerden, Muskelverhärtungen, Antriebslosigkeit und Hautprobleme verursachen. Die „Schlacke“ soll sich über das Jahr ansammeln und durch eine fettreiche Ernährung, wenig Bewegung und Genussmittel wie Alkohol und Tabak als Rückstände im Körper ansammeln. Nach der Schulmedizin ist es jedoch nicht möglich, dass sich im Körper irgendwelche „Schlacken“ ansammeln, da alle Nährstoffe über die Stoffwechselwege abgebaut und durch die Niere, die Leber, die Galle, die Lunge und die Haut wieder ausgeschieden werden! Einfachheitshalber bezieht sich im Folgenden der Begriff „Schlacke“ allgemein auf Giftstoffe und schädliche Stoffwechselprodukte. Wie auch immer, es ist auf jeden Fall wichtig, den Körper in dieser schwierigen Phase der Umstellung von Winter auf Frühling zu unterstützen. Frühjahrsmüdigkeit Die Frühjahrsmüdigkeit, die wir verspüren, muss auch nicht unbedingt etwas mit den Schlacken in unserem Körper zu tun haben. Vielmehr ist sie auf die Umstellung unseres Körpers auf den neuen Tag-Nacht-Rhythmus und die Einpendelung unseres Serotonin- und Melatoninhaushalts zurückzuführen. Zudem weiten sich bei steigenden Temperaturen die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt ab. Dadurch fühlen wir uns müde und schwach. Das soll natürlich nicht heißen, dass man selbst nichts gegen die Frühjahrsmüdigkeit unternehmen kann, denn einige Tricks um die Müdigkeit aus seinem Körper zu vertreiben, gibt es durchaus. Allerdings gibt es auch Methoden, die nicht nur fragwürdig, sondern auch gefährlich sind. Die weit verbreiteten Fastenkuren sind ein solcher Fall. Fastenkuren Durch Fasten gerade zum Frühlingsbeginn kann der verstärkte Fettabbau zu einer vermehrten Bildung von Ketonkörpern führen, die bei einer zu hohen Konzentration zu einer Übersäuerung des Körpers führen können. 8

Foto: Illustratedjc, Wikimedia Kräuterkuren Ein natürliches Mittel, um Frühjahrsmüdigkeit zu bekämpfen und den Körper zu reinigen, sind Kräuterkuren mit Löwenzahn, Brennnessel und Bärlauch. Löwenzahn eignet sich besonders für „Entschlackungskuren“, da er anregend auf Leber und Nieren wirkt, die als Ausscheidungsorgane die „Schlacken“ abbauen. Zudem unterstützt er die Verdauung, da er auf die Bauspeicheldrüse positiv einwirkt. Auch kann Löwenzahn bei Frühjahrsmüdigkeit helfen, da seine Bitterstoffe anregend auf den Kreislauf wirken. Für eine Kur mit Löwenzahn sammelt man ungefähr zwei Hände voll frische Blätter ein und entsaftet sie. Den entstandenen Löwenzahnsaft sollte man dann bis zu 2 Wochen regelmäßig trinken. Die Brennnessel darf auch bei keiner Frühlingskur fehlen, denn durch ihren besonders hohen Gehalt an Eisen, kann sie den Kreislaufbeschwerden der Frühjahrsmüdigkeit entgegenwirken. Durch das Eisen versorgt die Brennnessel den Körper mit viel Sauerstoff und wirkt so als Muntermacher, der uns helfen kann, die Trägheit dieser Jahreszeit zu überwinden. Aber auch für „Entschlackungskuren“ eignet sich die Brennnessel sehr gut, da sie durch ihre entwässernde Wirkung die Nieren und die Blase durchspült und damit hilft, die „Schlacken“ aus dem Körper hinwegzuspülen. Für eine Brennnesselkur ist Brennnesseltee am besten geeignet, den man sich dreimal am Tag gönnen sollte. Bärlauch ist eine ideale Ergänzung zum Löwenzahn und der Brennnessel, da er ebenfalls die Verdauung anregt und auf den Fettstoffwechsel normalisierend wirkt. Um einer Ursache der Frühjahrsmüdigkeit entgegenzuwirken, hat Bärlauch eine ganz besondere Eigenschaft: Er gleicht den Blutdruck aus, egal ob zu niedrig oder zu hoch. So kann er dem Absinken des Blutdrucks im Frühling entgegenwirken und beugt so der Müdigkeit und dem Schwächegefühl vor. In der Kombination mit Brennnessel und Löwenzahn wird zudem die Anregung der Darmtätigkeit und des Stoffwechsels verstärkt, sodass der Körper wieder auf Touren kommt. Da Bärlauch einen starken Knoblauchgeschmack hat, eignet er sich nicht besonders für eine Teekur. Zur Blutreinigung empfiehlt sich deshalb besonders Bärlauch-Essig. Dazu gibt man etwa zwei Hände zerschnittene Blätter Bärlauch in 1 Liter Apfel- oder Weinessig und lässt ihn drei Wochen stehen. Diesen Essig kann man dann für mindestens sechs Wochen verwenden. Wenn einem also wie jedes Jahr die Frühjahrsmüdigkeit packt, muss man sich nicht durch Fastenkuren quälen oder auf alles verzichten, was einem gerade in dieser Zeit etwas Aufmunterung verschaffen könnte, sondern sich einfach gesund ernähren, in die Natur gehen, die lang vermisste Sonne genießen, und sich durch ein paar Kräutertees oder -säfte aus seiner Müdigkeit und Trägheit befreien lassen. HS Foto: Frischer Bärlauch auf einem Wochenmarkt Z- Event 9