Reise MS Diamant auf dem Vierwaldstätter See Tourismus für alle mit den Bahnen der Schweiz Ein Reisebericht von Christa Lantz Fotos: mystsnet.com Ein bisschen kitschig ist die Gamsbock-Figur da oben ja schon“, meinte ich zu meinen Mitreisenden, als wir von der Bergbahnstation aus zum Gipfelrestaurant auf dem Gornergrat bummelten. Und stutzte: der „Stein“ gab merkwürdig schlürfende Geräusche von sich. Kein Wunder: hatten die Restaurantbetreiber doch die geniale Idee, auf einem Felsvorsprung vor der Terrasse eine Salzlecke einzurichten, die von den Gemsen regelmäßig frequentiert wird. Für Vier- wie Zweibeiner gleichermaßen ein Vergnügen! Der Gornergrat gehört übrigens unbedingt ins Reiseprogramm: von hier aus kann man 29 (!) Viertausender bestaunen.Und das Schöne an den Schweizer Bergen ist (neben dem Ausblick), dass man hinauf kommt: nicht nur als durchtrainierter Wanderer, Bergsteiger oder Kletterer, sondern auch wenn man aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr so gut zu Fuß ist. Die Schweizer haben verstanden, was „Tourismus für alle“ bedeutet. Sogar ich, ansonsten nur an kurze Fußwege gewöhnt, war auf dem Matterhon oben (höchste Bergbahnstation Europas!) und habe auf fast 4.000 Metern Höhe bei einem kräftigen Irish Coffee den wunderbaren Panoramablick genossen. Mir gegenüber sitzt ein junger Mann im Rollstuhl (!), der sich - genau wie ich - als Fan des Schweizer öffentlichen Nahverkehrs outet. „Ich kann die Berge zwar nicht mehr zu Fuß erobern“, sagt er und erzählt von einigen schwindelerregenden Touren, „aber ich komme trotzdem fast überall hin“. Das gilt natürlich genauso für das Tal. Zum Beispiel für Zermatt, den berühmten Ort am Fuß des Matterhorns, Ausgangspunkt dramatischer Besteigungen, über die man sich im Matterhorn-Museum „Zermatlantis“ ausführlich informieren kann. Vergessen Sie alles, was Sie über Museen zu wissen glauben: hier beginnt die Führung unterirdisch in dem um einen Baum herum gebauten zentralen Raum. Man betritt u.a. eine karge Hütte, in der die aus heutiger Sicht sehr bescheidenen Kletterutensilien der ersten Besteiger liegen, wo aber auch die tragischen Geschichten der über 800 Toten dokumentiert wird, die am Matterhorn gescheitert sind. 84
Fotos: www.mystsnet.com/de Da liegt es, das zerrissene Seil der Erstbesteigung vom 14.Juli 1865, die von dem ehrgeizigen Engländer Edward Whymper angeführt wurde. Vier seiner sechs Begleiter stürzten in den Tod, immer noch ranken sich um diese Tragödie viele Gerüchte und Legenden, vor allem den älteren der beiden Bergführer, Peter Taugwalder, betreffend. Seinem Sohn, Whymper und sich selbst konnte er das Leben retten, den anderen nicht. Über den tatsächlichen Verlauf des Unglücks gibt es bis heute unterschiedliche Versionen. Doch zurück nach Zermatt, einem der neun absolut autofreien Orte in der Schweiz. Wer mit dem Auto anreist, muss im Matterhorn-Terminal in Täsch parken, von dort aus fahren Shuttle-Züge im 20-Minuten-Takt nach Zermatt bis in die Ortsmitte. Im Ort selbst geht alles elektrisch, und das funktioniert ganz hervorragend: die Stimbo AG baut alles, vom Hoteltaxi (gern ganz individuell gestaltet) bis zum Kranwagen und der Riffelalptram. Die Fahrzeuge sind sauber, leise, schnell, bequem – eine Wohltat für die Umwelt und für alle vom täglichen Verkehrsstress genervten Autofahrer. Völlig stressfrei gestaltet sich auch der nächste Tag, an dem wir uns erneut dem öffentlichen Schweizer Nahverkehr anvertrauen und das in zwei der schönsten Panoramabahnen: dem Glacierexpress und dem Gotthard-Panorama-Express (außerdem gibt es noch den Bernina- Express und die Jungfraubahn). Wer des öfteren mit der Deutschen Bahn unterwegs ist, weiß die Schweizer ganz besonders zu schätzen: sie fahren pünktlich, sind komfortabel und bieten exquisite Dienstleistungen. Von der freundlichen Hilfe beim Ein- und Aussteigen, dem Transport der Gepäckstücke bis zum Am-Platz-Service kulinarischer Spezialitäten lässt die Fahrt keine Wünsche offen. Man möchte am liebsten gar nicht mehr aussteigen aus dem „langsamsten Schnellzug der Welt“ (Glacier) sondern immer weiter den Ausblick aus den Panoramafenstern genießen, während das Audiosystem dazu die passenden Geschichten liefert. Kein Wunder, dass die Nachfrage weiter steigt, jetzt schon rund 200.000 Besucher pro Jahr den Glacierexpress nutzen, davon rund 25 Prozent deutsche Gäste. Nach einem Zwischenspurt mit der Regionalbahn von Andermatt nach Göschenen fahren wir mit dem Gotthard Panorama Express durch malerische Landschaften und geschichtsträchtige Orte bis Flüelen. Hier, am Vierwaldstättersee, beim Wechsel auf das Schiff zur Fahrt nach Luzern, denkt natürlich jeder an den Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell (nicht wirklich existent, aber sehr gut erfunden). Nur dass unsere Fahrt viel ruhiger verläuft und dank der hervorragenden Schiffsküche auch viel angenehmer. Um der obligatorischen Frage gleich zuvor zu kommen: Ja, die Schweiz ist teuer. Aber analog zu einem Sprichwort ist es vielleicht sinnvoller, den „Tagen mehr Urlaub als dem Urlaub mehr Tage zu geben…“ Weitere Infos unter: www.myswitzerland.com, www.europe-sightseeing.com, www.zermatt.ch 85
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