Aufrufe
vor 6 Jahren

Pfalz-Magazin Frühjahr 2018

  • Text
  • Neckar
  • Genuss
  • Nordbaden
  • Kurpfalz
  • Steinmetz
  • Wein
  • Karlsruhe
  • Pfalz
  • Fructose
  • Sauerkraut
  • Veranstaltungen
  • Kamille
  • Gesundheit
Das Freizeitmagazin für die Metropolregion Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden. Alles erfahren, wenn es um Genuss, Wein, Kultur und Reisen geht.

Die

Die Pfalz (Palz) — woher der Name kommt D er Name Palz leitet sich ab vom lateinischen Wort palatium. So hieß der Palast der römischen Kaiser auf dem Palatinum, einem der sieben Hügel Roms. Im Mittelalter bauten sich die deutschen Könige und Kaiser im ganzen Land ähnliche Palastanlagen, in denen sie wohnten, wenn sie mit ihrem Gefolge unterwegs waren, um in ihrem Reich nach dem Rechten zu sehen. Diese kaiserlichen Residenzen wurden nach ihrem römischen Vorbild palatinatum genannt. Das heißt: palatinatum wurde nur in den Handschriften und Urkunden benutzt. Denn die meisten Urkunden, die man im Mittelalter verfasste, wurden in lateinischer Sprache geschrieben. Im Französischen heißt die Pfalz heute noch Le Palatinat. Geredet aber haben die Leute im Mittelalter, auch die Kaiser und Könige, deutsch. Und sie sagten, wenn sie vom Palast des Kaisers sprachen, nicht palatinatum sondern auf Althochdeutsch: phalanza. Später auf Mittelhochdeutsch wurde der Palast dann phalze genannt und schließlich neumodisch-hochdeutsch Pfalz. Doch die Pfälzer standen schon damals, also auch in der Zeit, als sie noch Franken waren, mit dem pf auf Kriegsfuß. Und so hörte sich phalanza auf Altrheinfränkisch wie palanza an, dann auf Mittelhochpfälzisch wie palze und schließlich heute auf Richdischpälzisch heißt es Palz. Zuerst hießen nur die Kaiserresidenzen Pfalz, dann auch das Land um sie herum. Nation. Die wohl bedeutendste stand in Aachen, der Wahlstadt der deutschen Kaiser. Am Oberrhein gab es wichtige Kaiserpfalzen in Speyer, Kreuznach, Ingelheim und Lorsch. Die Pfalz im Rhein bei Kaub zeugt heute noch von der Macht und der Größe der deutschen Kaiser im Mittelalter. Im Jahre 1156 entstand durch die Zusammenlegung mehrerer Pfalzen, die alle in der Nähe des Rheins lagen, die Pfalzgrafschaft bey Rheyn. Sie erlebte ihre Blütezeit als Kurpfalz unter vielen berühmten Kurfürsten von der Pfalz. Der Wiener Kongress sprach 1816 den linksrheinischen Teil der Kurpfalz dem Königreich Bayern zu. Als bayerische Rheinprovinz blieb die Pfalz am Rhein für hundertdreißig Jahre bayerisches Land. 1946 wurde sie dann die bessere Hälfte von Rheinland-Pfalz. Im Laufe ihrer Geschichte mussten die Pfälzer vielen Herren dienen. Alle hatten das Bestreben, möglichst viel von dem köstlichen Wein, der hier wuchs, in ihre Keller zu schaffen. So haben sie das Land rechtschaffen ausgenommen und ausgebeutet. Andere Herren, die Land und Wein haben wollten, aber nicht kriegen konnten, haben es immer wieder überfallen, gebrandschatzt, geplündert und verwüstet. Deutsche, schwedische, französische Kaiser und Könige, ihre Feldherren, Soldaten und Söldner waren dabei besonders eifrig, gründlich und grausam. Foto: Harald Schmitt Der vom Kaiser eingesetzte Verwalter war ein Graf und nannte sich Pfalzgraf. Es gab viele Pfalzen im Heiligen Römischen Reich Deutscher 70

Doch die Pfälzer haben ihre geschundene Heimat jedes Mal wieder aufgebaut, sie haben ihre Äcker in Ordnung gebracht, neue Bäume gepflanzt, ihre Felder bestellt und vor allem ihre geliebten Weinberge frisch angelegt, damit ihr armes und liebes Land in neuer Schönheit erstrahlen konnte. Kommt man heute, besonders im Herbst, in die Pfalz, sieht dieses wunderschöne Fleckchen Erde in seiner ganzen Pracht vor sich liegen, wandert durch die üppigen Weinberge mit ihrer überquellenden Fülle an köstlich süßen Trauben, ergötzt sein Auge an den bunten Farben von Reben und Wäldern, dann versteht man, dass ein Landstrich, der sich so majestätisch vor den Augen der Menschen ausbreitet, mit Recht den Namen eines kaiserlichen Wohnsitzes trägt. Foto: Schmeckenbecher Es gibt allerdings noch eine weitere Erzählung, woher die Pfalz (“Palz“) ihren Namen hat. Demnach kam der nicht etwa von Königen oder Kaisern, sondern von zwei viel höheren Instanzen, nämlich vom Teufel und vom lieben Gott persönlich. Und das geschah so: Nachdem Gott die Menschen aus dem Paradies vertrieben hatte, konnte es der Teufel nicht ertragen, dass der Garten Eden nun dem lieben Gott alleine gehören sollte. Er, Lucifer, wollte auch ein Stück davon abhaben. Also griff er nach dem Teil des Paradieses, den Gott am schönen Rhein eingerichtet hatte. Der liebe Gott sah das, klopfte Lucifer kräftig auf die Finger und rief: „Zum Teufel! Lass das! Das Paradies gehört mir! Mir allein!“ Doch der Teufel ließ nicht los und hielt das Land fest in seinem Griff. Der liebe Gott versuchte, es ihm zu entreißen. Beide zogen so fest sie konnten, der Teufel nach der einen und der liebe Gott nach der anderen Seite. Keiner gab nach. Schließlich wurde dem lieben Gott das Gezerre zu dumm, seine geliebte Pfalz tat ihm leid. Er dachte: Der Klügere gibt nach und sagte zum Teufel: „In Gottes Namen, b(e)halt‘s! Bhalt‘s!“ Und seitdem heißt die Pfalz Palz. Es verging eine Ewigkeit, bis dem Teufel die Aufgabe zufiel, Jesus in Versuchung zu führen. Er führte den Herrn Jesus in die Pfalz just an die Stelle, an der sich später der bayerische König Ludwig seine Sommerresidenz Ludwigshöhe oberhalb von Edenkoben erbauen ließ. „Dies alles will ich dir geben“, sagte der Teufel zu ihm, „wenn du niederkniest und mich anbetest.“ Jesus soll beim Blick über die sonnenbeschienenen Weinberge und herrlichen Felder der Pfalz und der Rheinebene lange geschwiegen und nachgedacht haben, denn die Versuchung war wahrlich sehr groß. Doch dann entsann er sich der Worte seines Vaters und sagte entschlossen zum Teufel: „In Gottes Namen, b‘halt‘s!“ Und seitdem heißt die Pfalz endgültig Palz. Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben Und so ist es nicht verwunderlich und durchaus verständlich, dass die Pfälzer ihren Charakter und ihre Art von Gott erhalten haben, nämlich ihre frohe Natur, ihr fröhliches Herz und ihr Wissen, wie man das Leben genießt und ihre Gabe, einen guten Wein anzubauen, der mit unendlich vielen himmlischen Tropfen Jahr für Jahr in ihren Kellern lagert und Abertausende von Flaschen und Gläsern und Kehlen füllt. [siehe auch: „Deidesheimer Paradiesgarten“ und „Gleisweiler Hölle“, Anm.] Quelle: „Pfälzer Weinbuch“ vom Agiro Verlag © Ihr Zweites Zuhause – Das Landhotel Mitten in der wunderschönen Pfalz gelegen, können Sie in einem unserer 10 Doppel- oder den 5 Einzelzimmer des Sonnenhofs übernachten. Am Morgen erwarten wir Sie mit einem reichhaltigem Frühstücks-Büffet, dessen Auswahl von hausgemachterMarmelade, über regionale Spezialitäten, hin zu kleinen kulinarischen Köstlichkeiten reicht. So können Sie, vom aromatischem Kaffeeduft begleitet, Ihren Tag beginnen. Landhotel Sonnenhof Mühlweg 2 | 76833 Siebeldingen Tel.: 06345 - 33 11 Info@sonnenhof-siebeldingen.de www.sonnenhof-siebledingen.de f 71