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pfalz-magazin 13 63 APR 2022

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Pfalz-Magazin Frühling 2022

Essay Pfälzer

Essay Pfälzer Genussmomente Saumagen, Leberknödel, Bratwürste und Co. Sicherlich sind diese Speisen so ziemlich jedem bekannt. Dabei hat die Pfälzer Küche noch viel mehr zu bieten. S icher, der Pfälzer steht auf Fleisch. Lewwerknepp mit Sauerkraut und dazu noch einen kleinen Berg Grumbeerstampes. Okay, ein wenig Gemüse ist ja dann doch dabei. Aber stelle man einem Pälzer die Frage, was so wirklich typisch Pfälzisch sei, bekäme man sicherlich diese Speisen genannt: Schwartemage, Grumbeerstampes, Blutworscht, Gequellte, Sauerkraut, Lewwerworscht, Handkäs' mit Musik, Wellfleesch und die süß-salzige Dampnudel. Wurden schon Grumbeerstampes erwähnt? Ja? Wir wollten nur nochmal sicher gehen. Übrigens: Wussten Sie eigentlich, für was die Musik bei Handkäs' mit Musik steht? Wenn nicht, dann hier ein kleiner Tipp. Das Gericht setzt sich aus Käse, Öl, Essig sowie Zwiebeln zusammen – einer Menge Zwiebeln. Sie verstehen schon. Damit wir aber nicht vom Thema abkommen, hier noch einmal die Erinnerung: die Pfälzer Cuisine hat weitaus mehr zu bieten. Saumagen kennt mittlerweile nämlich jede … – genau, Person. Aus diesem Grund, wird heute den etwas weniger bekannten Speisen die Aufmerksamkeit gewidmet. Grumbeerpannekuche mit Appelmus In fernen Welten auch Reibedatschi, Kartoffelpuffer, Reibekuchen oder Kartoffelküchlein genannt, schleicht sich dieses Gericht in die Herzen von Jung und Alt. Liebevoll geriebene Kartoffeln und Zwiebeln bilden die Basis des leckeren Gerichtes. Ein wenig Ei, Salz, Pfeffer und Muskatnuss (wer möchte auch Schnittlauch oder Petersilie) dazu, und schon kann das Gemisch in die mit Fett oder Öl erhitzte Pfanne gegeben werden. Ausgebacken sind die Pannekuche von außen schön kross und von innen fluffig weich. Das süße und fruchtige Apfelmus ergänzt die würzigen Küchlein perfekt und zaubert ein Lächeln auf die Lippen. Noch etwas größer dürfte dieses werden, wenn das Appelmus selbstgemacht ist. Appelstampes sind allerdings auch herrlich dazu zu genießen, da die Apfelstückchen der Speise noch mehr Biss verleihen. Keschdegmies Was wäre der Pfälzer ohne seinen Wald? Genau, Kastanienlos. Wer nicht selbst zur Herbstzeit einen Abstecher in den Pfälzerwald wagt, der verpasst einen Heidenspaß. Lohnenswert ist hierbei, die gesamte Familie mitzuschleppen, da jedes paar Beine zum Esskastaniensammeln gebraucht werden kann. Aber keine Sorge: Kastanien gibt es auch im Supermarkt oder Discounter zu kaufen. Fotos: Pixabay 62

Dabei schmecken die Keschde jedoch ganz anders, wenn man sie mit seinem eigenen Blut, Schweiß und Tränen sammelt. Oder wenn man die heißen Maroni auf dem Weihnachtsmarkt entdeckt. Gekocht lassen sie sich pur, mit Rotkraut und dem liebsten Stück Fleisch, als Suppe, im Brot oder auch in Desserts genießen. Naturbelassen schmecken sie meistens dann aber doch am besten! Grieweschmalz Griebenschmalz? Was soll denn das sein? Wer diese Frage nicht beantworten kann, wurde entweder nie von seiner Großmutter dazu gezwungen, das Brot mit dem dicken, geradezu Butterähnlichen Aufstrich zu essen, oder war noch nie in einer Woistubb. Als Kind erscheint der Name und die Erklärung dann doch etwas verstörend. „Kind, halt doi Gosch unn ess!“, hieß es dann und schon hatte man den Mund voll. Zugegeben, lecker schmeckt es. Denn Griebenschmalz besteht grob gesagt aus Schweineschmalz. Also Schlachtfett aus Schweinespeck. Dazu ein wenig Zwiebel, Salz, Pfeffer und dann schön dick auf das Brot geschmiert. Am liebsten ein Bauernbrot! Noch mal etwas Salz und Pfeffer darüber und dann nei in die Schnuud. Pälzer Schbargel Spargelcremesuppe, gegrillter Spargel, Spargelsalat, Spargel mit Pannekuche oder auch Spargel mit Grumbeere unn Sooß – und ja, damit ist Sauce Hollandaise gemeint. Vermutlich gibt es noch mehr Kombinationen, aber der Pfälzer verspeist seinen Spargel am liebsten mit seiner heißgeliebten Kartoffel und der cremigen Buttersauce. Gerne noch ein paar Erdbeeren aus pfälzischem Anbau und einem Silvaner, Weiß- oder Grauburgunder; dann kann die Spargelsaison eingeleitet werden. Denn die Ernte in der Pfalz beginnt meist schon im April und gibt dem Pälzer somit ein paar Monate Zeit, seine Kartoffeln und den Spargel gemeinsam zu genießen. Na dann, Guude! Natürlich hat die Pfalz noch mehr Speisen zu verzeichnen. Aber die hier genannten, sollten ebenso häufig anerkannt werden, wie Lewwerworscht, Schwartemage und Blutworscht. Schließlich ernähren wir uns nicht nur von Hausmacher; auch wenn dies so mancher bestreiten mag. LB Fotos. Fotolia die besten Winzer auf www.pfalz-wein.info 63