Wein Weinprobe zu hause mit allen Sinnen genießen Für eine Weinprobe zu Hause gibt es viele gute Gründe. Eine Weinprobe macht Spaß – mit Freunden in geselliger Runde oder einfach zu zweit. Ganz nebenbei erweitert man bei entspanntem Weingenuss sein Weinwissen und schult zudem die Sinne. Fotos: DWI E s gibt nichts Schöneres, als sich mit Freunden zu treffen und gemeinsam gutes Essen sowie die passenden Weine dazu zu genießen. Vor allem in der jetzigen Zeit, wo Vieles verboten war, rückte man enger zusammen und besann sich darauf, wie wichtig Freundschaften sind. An solchen Genießer-Abenden guckt man auch nicht auf die Uhr und beim Wein wird man dann doch immer gesprächiger. Jeder hat ein Fläschchen seines Lieblingsweines mitgebracht, welcher auch oft mit Urlaubserinnerungen verbunden ist. Zu fortgeschrittener Stunde werden oft Pläne für das nächste Treffen geschmiedet. Man erinnert sich an den gemeinsamen Ausflug ins benachbarte Elsass und Reiner erinnert sich, dass er noch einen Karton mit Wein, den er damals mitgebracht hat, daheim im Keller hat. Martin hat gerade neue Weine von seinem eigenen Weinberg abgefüllt und möchte sie auch gern mit uns probieren. Unsere Burgunder-Liebhaberin Birgit hat noch eine kleine Auswahl im Keller, die sie von der Weinmesse mitgebracht hat. Schnell ist man sich einig: Wir müssen unbedingt eine gemeinsame Weinprobe machen! Martin bietet an, sie bei ihm zu halten, da er das passende Ambiente hat – ein kleine Weinstube, die er nur noch privat nutzt. Denn alleine die Weine zu verkosten, macht eigentlich keinen Spaß. Was sollte man aber bei einer privaten Weinprobe beachten? Was sollte das Profil dieser Weinprobe sein? Sitzen hartgesottene Weinfreaks am Tisch oder sucht man für solch einen Abend eine Balance aus Weingenuss, gutem Essen und guten Gesprächen mit einer Prise von Fachsimpelei? Wir sind alle der Meinung, das Letzteres Garantie für einen tollen Weinabend werden kann. Schnell ist man sich einig, wer für was verantwortlich ist. Bei der Einladung mit gemeinsamen Essen kann nach Abschluss des formellen Teils der Verkostung entweder ein kleines Menü dargereicht oder ein paar leckere (Pfälzer) Tapas und eine kleine Käseauswahl geboten werden. Der Vorteil dabei ist, dass jeder seine Favoriten zum Essen dazu trinken kann. 16 44 46
Damit eine Weinprobe auch „profihaft“ rüberkommt, möchte in der Regel festgehalten werden, was man genau im Glas hatte und wie sich die einzelnen Weine präsentierten. Also machen wir uns die Mühe die Weine – welche an diesem Abend zur Verkostung bereit stehen – in einer Liste einzutragen: Jahrgang, Weingut, Anbaugebiet etc. Eine gute Idee ist es auch, schätzen zu lassen, in welcher Preiskategorie der Wein liegt. Jeder bekommt ein Blatt mit diesen Angaben und kann sein Geschmackserlebnis darauf notieren. Das Schwenken des Glases gibt Informationen über die Viskosität des Weins, aber es bringt auch Sauerstoff an diesen und hilft Aromen freizusetzen. Bei der Gestaltung der Probenreihenfolge hat man zunächst die Abfolge zu bestimmen. Grundsätzlich kommt alles Süße an den Schluss des Abends! Der Grund für diese sorgsame Reihung liegt darin, dass der Gaumen von kaum einem anderen Geschmack so nachhaltig beeinflusst wird wie durch Süße. Nachdem man einen süßen Wein im Mund hatte, schmecken trockene Weine unweigerlich grün und bitter. Auch die Gerbstoffwahrnehmung von Rotweinen wird durch vorherigen Kontakt mit Süße stark verzerrt. Daher ist die sinnvollste Reihenfolge eines Abends mit mehreren Weintypen: trockene Weißweine – Rosé – Rotwein – fruchtige und süße Weine. Prinzipiell gilt: immer von leicht nach schwer. Im Barrique ausgebaute Weine serviert man am besten nach jenen, die nur wenig oder gar keinen Holzeinfluss aufweisen. Aber Vorsicht: Eine Weinprobe auf leerem Magen durchzustehen ist schwierig – allerdings verändern zum Wein genossene Speisen die Sensorik, deshalb ist es besser bei der Weinverkostung nur etwas Brot zu reichen! Das Equipment: Das wichtigste Werkzeug einer jeden Weinprobe sind die Gläser. Egal welche Glasformen man auch wählt, unabdingbar für eine korrekte Verkostung ist, dass alle Teilnehmer mit identischen Gläsern verkosten. Eine sinnvolle Maßnahme vor Beginn der Verkostung ist es, Gläser zu „avinieren“ – das heißt, das Glas wird mit einem leichten Wein durchgeschwenkt und alle Gerüche nach Spülmittel oder der aus der Geschirrspülmaschine stammende Unterton von Eiweiß verschwinden. Auch eine Karaffe kann ein wichtiges Utensil der Weinprobe sein. Über die Frage, welche Rotweine vom Dekantieren profitieren, gibt es ebenso viele Meinungen wie Experten. Bei jungen Weinen schadet das Dekantieren nicht, aber meist nützt es wenig. Bei reiferen Weinen (ab etwa 20 Jahren Alter) kann man kaum einen besseren Rat dazu geben. Die richtige Serviertemperatur: Es ist eine Binse, dass Weißweine aus dem Kühlschrank zu kalt sind. Nach einer halben Stunde Vorbereitungszeit kommen die meisten Weißweine aber doch mit einer recht brauchbaren Temperatur ins Glas, zumal sie sich dort weiter erwärmen. Rotweine dürfen gerne etwas überschlagen serviert werden. In geheizten Räumen kann man sie eine halbe Stunde vor dem Öffnen in den Kühlschrank geben. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass Flaschen mit Debot nur ins Stehfach gehören. Nach dem Ende des fachlichen Teils der Verkostung heißt es: auf zum Genuss! Wir hatten uns entschieden, Tapas und eine Käseplatte mit verschieden Broten zu reichen. Damit die ganze Arbeit nicht bei Martin – unserem Gastgeber – hängen blieb, hatte jeder etwas mitgebracht; Natürlich mit vorheriger Absprache, damit sich nichts doppelte. Somit hatten wir nicht nur eine tollen Wein-, sondern auch einen schönen Genussabend mit Freunden, der nach Wiederholung ruft! RS Die ultimativen Tipps auf www.online-tipps.info 47
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