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Winter Ausg 47_2018

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Unsere Winterausgabe für November und Dezember 2018 sowie Januar 2019

Kunst und Kultur Bild

Kunst und Kultur Bild rechts: Max Slevogt, Selbstbildnis um 1899, © mpk graphische Sammlung Großes Foto: Der Slevogthof im Winter, oberhalb die Burgruine Neukastel © Inge Weber Max Slevogt Max Slevogt – einer der führenden deutschen Impressionisten – wurde vor 150 Jahren am 8. Oktober 1868 im bayrischen Landshut als Sohn des Hauptmanns Friedrich von Slevogt geboren. Viel Zeit verbrachte er auf seinem Hof unterhalb der Burgruine Neukastel im pfälzischen Leinsweiler. S levogt erblickte zwar im bayerischen Landshut das Licht der Welt, verbrachte aber viel Zeit im südpfälzischen Leinsweiler. 1932 verstarb Max Slevogt auf Neukastel und wurde auf der nahe gelegenen Familiengrabstätte, auf der bereits unter anderem seine Mutter, seine Schwiegereltern und später auch seine Frau bestattet wurden, begraben. Neben Max Liebermann und Lovis Corinth gilt er als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Impressionismus. Doch Slevogt beschränkte sich keineswegs nur auf klassische Porträt- oder Landschaftsmalerei, sondern gelangte unter seinen Zeitgenossen auch durch weitere künstlerische Ausdrucksformen zu Bekanntheit und Anerkennung. So entstanden eine Vielzahl von Lithografien zu literarischen Werken, politische Karikaturen, unter anderem in der Satirezeitschrift „Simplicissimus“. Auch Illustrationen, wie beispielsweise zur deutschen Ausgabe des Romanzyklus „Lederstrumpf“ von James Fenimore Cooper oder den Erzählungen „Tausendundeine Nacht,“ sind bekannte Werke von ihm. Nicht nur zahlreiche Bühnenbildentwürfe für Opernaufführungen stammen von ihm, sondern auch viele Wandmalereien, von denen leider im Zweiten Weltkrieg viele zerstört wurden. Zum Glück sind aber seine Wandmalereien im Slevogthof sehr gut erhalten geblieben. Im Herbst 1924 schuf Slevogt im Musiksaal eine Folge von Wandgemälden. Die Themen fand der Künstler bei Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Wagner, den beiden Komponisten, die ihn sein Leben lang begeistert hatten. Hier sind Szenen aus Mozarts „Zauberflöte“ und „Don Giovanni“, und Wagners „Ring des Nibelungen“ zu sehen, sowie weitere Darstellungen zu Goethes „Faust II“und eine Szene aus Carl Maria von Webers „Freischütz“. 32

In der Bibliothek setzt Slevogt im Herbst 1929 verschiedene Gattungsformen der Literatur in die Ecken, die ihn schon als Illustrator beschäftigt hatten. So findet man für das Drama eine Szene aus Shakespeares „Macbeth,“ für das Märchen eine Darstellung zu „Tausendundeiner Nacht“ und für den ein Gemälde zu James F. Coopers „Lederstrumpf“ und das Epos mit einer Szene aus der „Ilias“. Slevogt war nicht nur ein begnadigter Maler, sondern auch ein hochbegabten Pianist und Sänger. Davon zeugt heute noch das Musikzimmer mit seinem gut erhaltenem Flügel. Max Slevogt im Jahr 2018 Anlässlich des 150. Geburtstags von Max Slevogt fanden und finden in Rheinland-Pfalz eine Reihe verschiedener Veranstaltungen statt, die seinem Leben und Werk Tribut zollen. Bis 25. November steht noch einer der Höhepunkte an: Im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 mit dem Schwerpunkt zum Thema „Essen und Trinken“ werden in der Max-Slevogt-Galerie auf Schloss Villa Ludwigshöhe in Edenkoben „Highlights aus dem eigenen Bestand“ ausgestellt. Den Abschluss bildet die Ausstellung „Ein Tag am Meer – Slevogt, Liebermann und Cassirer“ im Landesmuseum Mainz vom 9. Oktober 2018 bis zum 10. Februar 2019 Foto: Das Musikzimmer im Slevogthof mit den sehr gut erhaltenen Wandgemälden © Nicola Hoffelder, Presse-Archiv SÜW online-tipps.info die ultimative Branchen-Info — exclusiv beim 33