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pfalz-magazin Sommer 12-59

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Sonstiges

Sonstiges Sommer Endlich wieder Sommer! Das bedeutet Sonne, Licht, Wärme, längerer Tage, gute Laune und, und, und... Scheint die Sonne, ist auch die Laune meist blendend und das nicht nur im Sommer, sondern auch zu den anderen Jahreszeiten. Wir erinnern uns noch, wenn im Winter die Tage so kurz waren und der Himmel nur grau in grau, dann war unserer Laune auch nicht die beste. Wir konnten es kaum erwarten, dass die Sonne wieder eher aufging und es länger hell blieb. Jetzt ist er endlich da, der Sommer. Das Leben scheint unbeschwerter und freudvoller zu sein. Aber es hat sich doch faktisch nicht viel verändert, oder? Ja, es ist heller und wärmer, aber warum sind die Menschen plötzlich wie ausgetauscht? Sich bei warmem und sonnigen Wetter für nur 30 Minuten draußen aufzuhalten, bringt Gesundheit und hebt die Stimmung. Sogar eine positive Wirkung fürs Gedächtnis fanden Wissenschaftler der Universität Michigan heraus. Sie zeigten sogar in ihren Studien, dass sich Kreativität und kognitives Denken verbessern konnte. Aber wie kann das sein? Licht und Wärme sind die beiden Hauptfaktoren, welche die Forschung unter die Lupe nahm, um diesem Phänomen auf die Spur zu kommen. Forscher der Yale University entdeckten, dass sich körperliche Wärme auf die Psyche auswirkt. In einem Experiment drückte Psychologe John Bargh seinen Probanden auf dem Weg vom Fahrstuhl ins Testlabor eine warme Tasse Kaffee oder einen Eiskaffee in die Hand. Im Labor angekommen, legte er ihnen fiktive Personenbeschreibungen vor und ließ diese bewerten. Das Ergebnis: Die Probanden mit den warmen Getränken bewerteten andere tendenziell warmherziger, großzügiger und fürsorglicher. Warme Hände sorgen offenbar auch für ein „warmes Herz“. Kalte Hände sind eben nicht nur unangenehm, sondern machen uns offenbar „kühler“. Wärme bringt uns somit auch zwischenmenschlich näher, während Kälte nach Erkenntnissen der Forscher das Gegenteil bewirkt. Weitere Untersuchungen zeigten, dass chronisch einsame Menschen häufiger ein Bad nehmen als gesellige. Eine kalte Dusche dagegen vermittelt uns nicht nur sprichwörtlich ein Gefühl von Einsamkeit. 86

Fotos: Linke Seite Pixabay, unten: Thomas Steinmetz Physische Temperatur beeinflusst die Eindrücke wie auch das prosoziale Verhalten gegenüber anderen Menschen, ohne dass uns das bewusst wäre, zu diesen Schluss kamen die Wissenschaftler aus diesen Untersuchungen ziehen: „Physische Temperatur beeinflusst die Eindrücke wie auch das prosoziale Verhalten gegenüber anderen Menschen, ohne dass uns das bewusst wäre.“ Dass sich aber auch das Gegenteil aus dem Spruch „Sonne draußen – Sonne im Herzen“ ableiten lässt, zeigten Verhaltensforscher der Universität Toronto. Sie ließen Probanden in warmer und in kalter Umgebung aussuchen, welche Filme ihr Herz erwärmen würden. Diejenigen, die zuvor einen Eistee getrunken hatten, wählten romantische Streifen aus, statt Thriller, Action oder Komödien. Genauso entschieden sich die Versuchsteilnehmer, die in einem kalten Raum nach ihren Wunschfilmen gefragt wurden. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass physische Kälte das Bedürfnis nach psychologischer Wärme aktiviert. Nicht nötig haben das offensichtlich die Menschen, denen bereits warm ist. Sie leiden keinen Mangel an Herzenswärme. Warum können wir bei Sonnenschein besser entspannen? Wärme hat eine stimulierende Wirkung auf das vegetative Nervensystem, so erklären es uns Mediziner. Wärme erweitert die Blutgefäße, senkt somit den Blutdruck, verbessert den Stoffwechsel, löst Muskelkrämpfe, entspannt uns also und ist sogar in der Lage, Schmerzen zu lindern. Ähnlich wie eine Wärmflasche wirkt dabei auch Sonnenwärme, vor allem oberflächlich auf verschiedene Wärmerezeptoren, die der Muskulatur das Signal zur Entspannung geben. Auch verschiedene therapeutische Anwendungen nutzen dieses Wissen. Wir wissen alle, dass nicht nur Wärme, sondern auch Licht eine stimmungsaufhellende Wirkung hat. Allem voran besonders das Sonnenlicht, denn es regt die Zirbeldrüse im Hirn an. Diese sorgt für die Ausschüttung von Hormonen, darunter auch das Glückshormon Serotonin. Durch die langen Tageslichtzeiten, besonders im Sommer, ist dessen Spiegel erhöht. Stimmung und Antrieb werden gesteigert. Wir fühlen uns gut gelaunt und voller Tatendrang. Die Sonnenstrahlen versorgen also nicht nur mit Energie sondern wärmen uns angenehm auf. Auch das so wichtige Vitamin D, dass der Körper lebensnotwendig braucht, wird produziert, wodurch letztendlich das Immunsystem gestärkt wird. Weiterhin ist die Sonne dafür verantwortlich, dass wir Farben intensiver wahrnehmen und die Natur uns gleichzeitig eine größere Farbvielfalt bietet. Letztendlich wirken die Farben auch auf uns selbst und bringen uns in Schwung. RS Foto: Luisenpark Mannheim f 147 97

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