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pfalz-magazin Sept-Okt 2022 YUMPU

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Die Ausgabe für den Herbst.

Neu-England-Staaten

Neu-England-Staaten Vermont New Hampshire Maine Massachusetts BOSTON Foto: links Dietrich Lohmann von WannaVapor, rechts Thomas Steinmetz vom pfalz-magazin Quelle: google maps New York Connecticut Rhode Island Cape Cod In Provincetown an der Nordspitze von Cape Cod erinnert ein hoch aufragendes Denkmal (Das bereits erwähnte Pilgrim-Monument) an die Pilgerväter, die hier zum ersten Mal in der Neuen Welt vor Anker gingen. Die Halbinsel Cape Cod erinnert übrigens ein wenig an einen Elefantenrüssel, wenn man sie auf der Karte sieht (siehe oben). Der Ort Provincetown ist traditionell ein bekanntes Zentrum für Künstler, Schwule und Lesben und bietet neben zahlreichen Galerien, Theatern, Kleinkunstbühnen und Nachtclubs auch einen jährlichen Carnival im August. In Woods Hole befinden sich die renommierte Oceanographic Institution und das Science Aquarium. Das ausgedehnte Schutzgebiet der Cape Cod National Seashore lädt zum Radfahren, Wandern und Schwimmen ein, während es Vogelfreunde vor allem in das Wellfleet Bay Wildlife Sanctuary zieht. Von verschiedenen Häfen auf der Halbinsel legen Charterboote zu Angelausflügen und zu Robben- und Walbeobachtungstouren ab. Rundreise Neuengland: Boston, Ursprungsort der Revolution Die elegante Hafenstadt Boston selbst, Heimat der altehrwürdigen Eliteuniversität Harvard (unbedingt besichtigen!), lässt sich auch als die heimliche Hauptstadt der USA bezeichnen. Hier begann nach dem Boston Massacre und der berühmten Boston Tea Party von 1773, bei der Bürger aus Protest gegen zu hohe Steuern und Zölle symbolisch Teekisten in das Hafenbecken warfen, der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg, der schließlich zur Loslösung von der britischen Krone führte. Auf dem Boston Freedom Trail kann man die 16 wichtigsten Stätten der Revolution, wie das Old State House oder die historischen Markthallen der Faneuil Hall, entdecken. Außerdem nicht verpassen: Bei einem Besuch in Boston darf eine Fahrt mit den Swan Boats im romantischen Park Boston Common nicht fehlen. Boston gilt ja allgemein als das Tor zu Neuengland; und ist dieses Tor einmal aufgestoßen, dann lässt sich die Stadt leicht entdecken – man kann im Grunde nämlich alles zu Fuß erledigen. Für etwas Natur sorgt zwischendurch der Rose Kennedy Greenway, eine zauberhafte Parklandschaft, die der Freedom Trail durchquert. Die Straßen durch das Land bieten kaum beachtenswerte Ausblicke. Anders ist es an den teils felsigen, teils sandigen Küsten. Hier bekommt man die für europäische Preisverhältnisse günstigen Lobster (siehe Bild rechte Seite oben) und die allgegenwärtige, sämige Muschelsuppe („Clam Chowder“, Bild rechte Seite unten.) Letztere gilt gar als das „Nationalgericht Neuenglands“. 58

Fotos: Oben: Frischer Lobster im „Mooring“ Restaurant in Newport (Rhode Island) Darunter: eines der Prachthäuser auf Martha‘s Vineyard Rechts: Das im Text erwähnte Pilgrim-Monument Unten: Die berühmte „Clam Chowder“ Muschelsuppe Die Menschen Eine Reise nach Neuengland kombiniert Natur pur mit Geschichte und Kultur. Die endgültige Landschaft Neuenglands wurde durch die letzte Eiszeit vor 10.000 Jahren geprägt. Neuengland bietet viele Überbleibsel der Gründerzeit und man hat Gelegenheit, um in die „Alte Welt“ einzutauchen. Ganz anders als das sonst so „typische Amerika“, wirkt hier alles sehr fein und bescheiden. Dass die Neuengländer stolz auf ihre Geschichte und Vorfahren sind, ist unverkennbar, ebenso wie das hier herrschende Gemeinschaftsgefühl. Um das Erbe aufrechtzuerhalten, werden historische Gebäude renoviert und neue Häuser aus Holz, ganz im Stil der guten alten Zeit, errichtet. Die Neuengländer sind äußerst gastfreundlich, gelten als sehr erfinderisch und legen viel Wert auf ihre Traditionen. Der Einfluss der Kolonialmacht England scheint hier niemals verschwinden zu wollen. Umgangssprachlich bezeichnet man die Einwohner auch als „Yankees“, ein Spitzname, der im Süden Amerikas als Schimpfwort gilt. Doch die Yankees in Neuengland bekennen sich zu ihren traditionellen Werten, zu denen Einfallsreichtum, Klugheit, Fleiß und Bescheidenheit zählen und stehen zu ihrem „Yankeestolz“. Vielleicht mag es auch an eben diesen Dingen liegen, weshalb man das schöne Neuengland als das „bessere Amerika“ bezeichnet. Amerika hat Neuengland sehr viel zu verdanken, wenn man bedenkt, dass es Connecticut und Massachusetts waren, die Postkutschen bauten und Revolver herstellten, die später zur Erschließung des Wilden Westens durchaus hilfreich waren, oder Detroit, die Geburtsstadt des US-Automobils, ebenso wie Rhode Island und New Hampshire, die dank ihrer Textilindustrie die amerikanische Bevölkerung „einkleideten“. RS Die ultimativen Tipps auf www.online-tipps.info 43 59

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