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PFALZ-MAGAZIN Frühling 1258

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Kulinarisches

Kulinarisches Frühlings-Kräuter Foto: Thomas Steinmetz Nach der dunklen und kalten Winterzeit und den ganzen nicht gerade freudig stimmenden Nachrichten freuen wir uns jetzt alle erst recht auf den Frühling. D ie Natur erwacht und schon der Anblick einer bunten Frühlingswiese stimmt uns heiter. Weiße Tupfen von Gänseblümchen, sonnengelber Löwenzahn, Spitzwegerich, Vogelmiere zaubern einen frischgrünen Blütenteppich. Wildkräuter sind jetzt besonders zart und schmackhaft und sind ein wahres gesundes Kraftpaket voller Vitamine und Mineralien – ein Geschek aus der Natur. Sie sind eine große Bereicherung in der Frischeküche und helfen genau zum richtigen Zeitpunkt den Stoffwechsel anzukurbeln und den wintermüden Organismus wieder in Schwung zu bringen. Eine Vielfalt von Wildkräutern steht uns zur Verfügung und so können wir eine vitalisierende Frühjahrskur starten. Gesünder und genussvoller kann man nicht in diese Jahreszeit starten und dass auch noch völlig umsonst. ©Carles Rabada Wir möchten hier eine kleine Auswahl an Frühlingskräutern vorstellen, die oft übersehen werden oder einfach nur als Unkraut abgetan werden. In unseren Gärten sind sie nicht gern gesehen, aber warum sollen sie weggeschmissen werden, wenn sie unsere Frühjahrsküche so wunderbar und gesund ergänzen können. Vogelmiere (Stellaria media) Wer sie im Garten hat, kann sich eigentlich glücklich schätzen, denn man braucht dann keinen Salat anzupflanzen. Sie liebt feuchten, humos- und nährstoffreichen Boden und gilt als Stickstoffanzeiger. Die Vogelmiere kann ganzjährig geerntet werden. Die Inhaltsstoffe, wie Vitamine, Cumarine, Mineralien und ätherischen Öle regen den Stoffwechsel an und sind harntreibend. Deshalb wird auch ein Tee aus dem frischen Kraut gern zur Frühjahrskur verwendet. 50 g Vogelmierensalat decken z.B. bereits den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C. Gewöhnlicher Giersch ( Aegopodium podagraria) Auch der Giersch liebt stickstoffreiche, feuchte Böden und wächst in großen Gruppen an halbschattigen Stellen am Waldesrand, in Gärten oder an Bachufern. Jeder Gartenbesitzen kennt ihn als hartneckiges Unkraut. Von Frühjahr bis Sommer kann man die jungen Treibe und Blätter verwenden. Giersch wurde nicht nur in Notzeiten als Wildgemüse geschätzt, sondern früher sogar in Bauern- und Klostergärten angebaut. 50 58

Rezept-Idee Die zarten Blätter sind eine gesunde Salat- und Gemüsebeilage. Seine kaliumreichen Stängel und Blätter sind auch für eine Frühjahrskur bestens geeignet und regen den Stoffwechsel an. Vor allem ist er reich an Vitamin A und C, Kalium, Eisen und wertvollen Mineralien. Spitzwegerisch ( Plantago lancelata) Man findet ihn ebenso auf mageren, wie nährstoffreichen Böden, auf Wiesen, Äckern und Wegesrändern. Während der Blütezeit sammelt man die gesunden Blätter und Blütenknospen. Er ist eine beliebte Erste-Hilfe-Pflanze und der entzündungshemmende Saft aus den zerdrückten Blättern lindert leichten Sonnenbrand und Insektenstiche. Auch ein Tee aus dem klein geschnittenem Kraut mit Honig hilft bei Reizhusten und Heiserkeit . Gänseblümchen (Bellis perennis) Wer liebt sie nicht, die kleinen zarten Blüten des Gänseblümchen, welche man fast auf jeder Wiese findet. Während der Bütezeit von März bis in den spätherbst hinein, erntet man die Blüten und auch die Blätter. Die Blüten sind eine aromatische und optische Bereicherung für Salat, Suppen und Desserts. Gänseblümchen haben entzündungshemmende, schleimlösende, entwässernde und stoffwechselfördernde Eigenschaften. Neun-Kräuter-Suppe Der Überlieferung zufolge schätzen bereits die Kelten diese reinigende und vitalisierende Wildkräutersuppe. Nach der Christianisierung wurde aus der Neun-Kräuter-Suppe die Gründonnerstagssuppe. Auch heute wird sie noch in ländlichen Regionen auf traditionelle Weise mit neun verschiedenen Wildkräutern zubereitet. Je eine Handvoll von folgenden Kräutern kommt in die Suppe: Löwenzahn, Gänseblümchen, Brennnessel, Sauerampfer, Bärlauch, Vogelmiere, Giersch, Taubnessel, Spitzwegerich. Natürlich kann man auch andere Wildkräuter verwenden. Weitere Zutaten sind: 1 Zwiebel 1 Zehe Knoblauch (falls kein Bärlauch bei den Kräutern ist) 3 EL Butter 1 Liter Gemüsebrühe 150 ml geschlagene Sahne Salz, Pfeffer, Muskatnuss Kräuter waschen und hacken. Ein paar Gänseblümchen zum Verzieren übrig lassen. Schalotten und Knoblauch fein hacken und in der Butter glasig dünsten. Mit Mehl bestäuben und anschwitzen. Mit Gemüsebrühe ablöschen. Kräuter dazugeben und 20 Minuten bei schwacher Hitze kochen lassen. Mit Mixstab fein pürieren, würzen und mit der Sahne verfeinern. Vor dem Servieren mit ein paar Blüten und einem halben gekochtem Ei garnieren. RS ©Carles Rabada f 59 59