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Pfalz-Magazin Frühjahr 2018

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Kunst und Kultur

Kunst und Kultur »Lyrische Landschaftlichkeit in Öl auf Leinwand« Thomas Steinmetz | Malerei *1959 Seine „Baum-Portraits” und Landschaften in unterschiedlichen Stilen und Techniken machen es dem Betrachter manchmal schwer, den Maler Thomas Steinmetz in eine bestimmte Schublade zu stecken. Dennoch zeigt sein Œvre eine überaus harmonische Gesamtheit „lyrischer Landschaftlichkeit”, wie es Dr. Matthias Brück ausdrückte. Einheitlichkeit ist in den Bildwelten von Thomas Steinmetz für viele Menschen, die gerne einen Künstler stilistisch einorden möchten, schwierig zu finden. Lediglich seine Intention des Nicht-Greifbaren und des Symbolhaften, was sich hinter all den hunderten von Landschaften oder „Baum-Portraits”, wie er es nennt, verbirgt, zeigt einen roten Faden. Die IC-Galerie in Landau am Kleinen Platz greift diese Bildwelten zur Zeit auf und präsentiert eine Sonderaktion, wo man 13 verschiedene Motive des Künstlers in Bildern, komplett gerahmt und mit Passepartout versehen, zu sagenhaften 30,– Euro erwerben kann. Mehr auf Seite 95 hier im Heft! Selbstredend, dass mit der Unterschiedlichkeit der Stile die Techniken der Arbeiten dementsprechend ebenfalls voneinander stark abweichen können. Sind es gerade eben noch bei einem einzelnen Baum-Portrait noch mit starker Haptik gespachtelte und unter Zuhilfenahme von Graphitstiften gesetzte „Gravuren”, oder mit großem Pinsel flüchtig mit knallbunter Ölfarbe applizierte Skizzen, wie etwa bei der „Rheinlandschaft 07053” (siehe Bild mitte), kann es schon beim nächsten emotionalen Umschwung die subtile Zartheit eines Aquarells sein, welches mit feinen Bister- oder Sepiatusch- Linien in „Ordnung” gehalten wird (siehe Seite 49 unten). Der Maler ging sozusagen aus seinen surrealistisch geprägten Studien längst vergangener Jahre über in eine eher greifbare Form, um die Zugänglichkeit seiner Intention einem breiteren Publikum zu ermöglichen, jedoch ohne dabei in eine Art Gefallsucht abzugleiten. „Rheinlandschaft 07053” aus dem Jahr 2003 50 x 70 cm, Ölskizze auf MDF-Platte Schon immer war die Mutter Natur ein begehrtes, unerschöpfliches Thema, aus dem die Maler Schönheit, Geheimnis, Ursprung wie Erhabenheit, aber auch Bedrohung und Ausgeliefertsein als Inhalte gewinnen konnten. Heute haben Natur und Landschaft in der akademischen Gegenwartskunst einen äußerst begrenzten Stellenwert. Entweder erscheinen diese Themen in überschwänglichen Darstellungen als beschauliche Postkarten-Idyllen oder sie dokumentieren die leider nur zu erbärmliche Ausbeutung und Zerstörung durch den Menschen. In diesem „luftleeren” Raum zwischen Kitsch und Resignation hat Thomas Steinmetz seinen eigenen künstlerischen Weg gefunden. Seine Naturstücke werden zu echten Idyllen – fern von jeglicher Sentimentalität und aufdringlicher Schwärmerei. Es sind auffallend abgeschiedene, einsame Orte – ohne Menschen oder Tiere, die nur von der atmosphärischen Dichte der „Landschaftlichkeit” ablenken könnten – und erweisen sich als autarke Erlebnisräume. Fast überflüssig, zu betonen, dass diese Motive nicht konstruiert oder „organisiert” wurden. Im Gegenteil: dieser Künstler fühlt sich regelrecht in seine Motive ein. Interpretiert sie mit und durch seine eigene Stimmung und macht sich frei von jeder möglichen äußeren Abhängigkeit. Gerade die Altrhein-Motive demonstrieren diese Authentizität in gleichsam faszinierender und deutlicher Weise. Filigran durchscheinende Wald- oder Baumsilhouetten bestimmen zumeist die kompositionelle Ordnung dieser Arbeiten. Zitat von Dr. phil Matthias Brück über die Arbeiten von Thomas Steinmetz: „...Verschwommen, in mannigfaltigen Grünvariationen, sanft von einem indirekt warmen Licht erhellt, verwehen die einzelnen bestimmenden Konturen, als wollte der Künstler die harmonische Gesamtheit, die lyrische Gestimmtheit seiner Sujets bewahren. Je nach Jahreszeit, möglicherweise auch je nach Gestimmtheit des Künstlers durchweben verhaltene Blaunuancierungen diese Arbeiten, tauchen sie in ein unwirkliches, anderes Licht, fordern ein neues Wahrnehmen, ein anderes Erfühlen der Natur. Nur selten erinnert ein Objekt, vielleicht ein morscher Fischerkahn, indirekt an den Menschen. Ansonsten verschmelzen die Farben zu einer fast zauberhaft anmutenden Ganzheit. Ein Resultat, das Thomas Steinmetz durch seinen oft lasierend wirkenden Auftrag der Ölfarben meisterlich zu gewinnen vermag. Bisweilen jedoch verlässt Thomas Steinmetz diese Formen einer beeindruckenden Naturlyrik. Dann spielt, ja experimentiert er mit den Landschaften, indem er ihre ursprüngliche Farblichkeit wechselt, sie in eine stark an den Expressionismus erinnernden Stil kleidet. Das führt allerdings nicht zu einer möglichen Verfremdung, wie man vielleicht vermuten sollte, sondern vielmehr zu einer annähernden Wesensschau – so, als wollte der Künstler geradewegs ‚hinter die Dinge’ schauen…” Landschaft und besonders die typischen Baumgestalten tangieren somit einen Bereich des Transformativen, den man ganz unpathetisch als indirekte Anwesenheit des Göttlichen interpretieren könnte... TS 48

Sonderaktion mit Arbeiten von Thomas Steinmetz: Kunstdrucke, von Künstlerhand nummeriert und signiert, 13 Motive incl. Rahmen und Passepartout Limitierte Auflage, komplett je nur 30,– € (siehe alle Motive auf Seite 95!) Arbeiten von Thomas Steinmetz: (oben) „Grosses Gewitter 2902“ 2002, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm (unten) „Baum in pfälzischer Landschaft“ 2002 Bistertusche/Aquarell auf Papier ca. 30 x 40 cm 49