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Herbstausgabe 10-46 Sept-Okt 2018

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Freizeit, Genießen und gesund leben in der Metropolregion Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden. Zeitfenster September-Oktober 2018

Gesundheit Aspekte der

Gesundheit Aspekte der Schwerhörigkeit Über unser Gehör nehmen wir eine Fülle von Informationen auf. Wir verständigen uns über die Sprache, werden auf Ereignisse aufmerksam, nehmen Richtungen wahr, werden gewarnt, erleben Musik, Lachen und Weinen, werden aufgemuntert, getröstet... Der Verlust dieser Fähigkeiten ist für den Normalhörenden nur schwer vorstellbar. Mit den Jahren tritt dieser Verlust allmählich ein und wird deshalb vom Betroffenen selbst und seiner Umgebung „nicht so tragisch genommen“ – bis eine tatsächliche Behinderung vorliegt. Bei älteren Schwerhörigen beobachten wir oft eine traurige Grundstimmung; sie fühlen sich zunehmend hilflos und abhängig, werden misstrauisch, ängstlich, glauben abgelehnt zu werden und ziehen sich von ihrer Umgebung zurück. In dieser seelischen Krise sucht der Betroffene Verständnis für seine Situation, seine zusätzliche Belastung, seine Unsicherheit. Es ist ihm wenig tröstlich, dass andere in diesem Alter auch schlecht hören – er sucht Hilfe. Eine fachkundige Hörgeräteversorgung kann in vielen Fällen helfen. Aber ein Hörgerät ist eben „nur“ ein Hilfsmittel und noch keine Hilfe! Der Betroffene muss lernen, damit umzugehen – wir wissen doch, wie schwer ältere Menschen mit der Technik oft zurechtkommen! Der Betroffene muss lernen, die „neuen“ Hörerlebnisse zu verkraften, die von einem normalen Hören oft weit entfernt sind: vieles ist zu laut, zu schrill, erschreckend, manches doch noch zu leise, zu undeutlich: „...so hab‘ ich mir das nicht vorgestellt...!“ Dies führt oft in eine neue Krise und zum Aufgeben: der Betroffene legt das Hörgerät weg und fügt sich in sein Schicksal, mit allen negativen Konsequenzen seiner Behinderung. Dabei kann man mit Hörtaktik und Hörtraining verloren gegangene Fähigkeiten kompensieren und die Verständigung entscheidend verbessern. Hörgeräteversorgung wann? Die typischen Zeichen Schlechtes Verstehen, wenn mehrere Personen gleichzeitig sprechen (Hintergrundlärm), häufiges Fragen, lautes Einstellen des Fernsehers usw. sind typische Zeichen einer Schwerhörigkeit. Viele Akustiker bieten die Möglichkeit, einen kostenlosen Hörtest bei sich durchzuführen, damit man rechtzeitig handeln kann. Warum so bald wie möglich? Je länger die Hörstörung andauert, umso mehr gewöhnt sich der Betroffene an eine ruhige, lärmarme Umgebung. Es fällt ihm zunehmend schwer, die über das Hörgerät vermittelte „normale“ akustische Umwelt zu akzeptieren. Bild 1 Ablauf einer Hörgeräteversorgung · Indikationsstellung durch den HNO-Facharzt Grundsätzlich ist eine Hörgeräteversorgung dann angezeigt, wenn die vorliegende Hörstörung dadurch gebessert werden kann, die Betroffenen bereit sind, Hörgeräte zu tragen und die Bedienung der Hörgeräte, gegebenenfalls durch Pflegepersonen, gewährleistet ist. · Anpassung der Hörgeräte durch den Hörakustiker Die Hörgeräteversorgung führt der Hörakustiker durch. Gemeinsam mit dem Schwerhörigen und, falls notwendig, mit einer Betreuungsperson wird unter Berücksichtigung der Erfordernisse und Möglichkeiten des Patienten entschieden: · Bauform (Technologie) der Hörgeräte · Hinter-dem-Ohr-(HdO) Geräte (Siehe Bild 2): das Gerät wird hinter dem Ohr getragen; der Schall wird vom Gerät über einen Schlauch durch das Maßohrstück in das Ohr des Patienten geführt. · Im-Ohr- (IO-)Geräte (Bild 3): das Hörgerät bildet mit dem Maßohrstück eine Einheit, die im Ohr (Ohrmuschel bzw. Gehörgang) getragen wird. · Eine Besondere Bauform bildet das EORA Hörsystem (Hörschmuck Bild 4). Eine weitere Möglichkeit, die manchmal für ältere Patienten zweckmäßig sein kann, stellen Kästchengeräte dar, bei denen ein Kabel vom Hörgerät zum Hörer bzw. zum Ohr führt. Bild 2 Bild 3 Bild 4 Fotos: Fotolia, Höreck Was sind Hörgeräte, wie funktionieren sie? Hörgeräte sind technische Hilfen; sie nehmen über Mikrofon den Schall aus der Umgebung auf und verarbeiten ihn entsprechend der Hörstörung des Betroffenen. Danach führen sie den Schall über ein individuell angefertigtes Maßohrstück (Siehe Bild 1) in das Ohr. Hörgeräte sind daher individuelle Geräte. Die akustischen Eigenschaften müssen der Hörstörung und das Maßohrstück der Form des Ohres angepasst werden. 74

HdO- und IO-Geräte unterscheiden sich in Form, Größe, aber auch in ihren elektroakustischen Eigenschaften. Für die praktische Handhabung spielt die unterschiedliche Größe der Bedienungselemente oft eine wichtige Rolle. Weiters ist auf die größere Lebensdauer der Batterien von HdO- Geräten und damit geringere Betriebskosten hinzuweisen. Außerdem gibt es HDO-Geräte mit Akku. Diese sind in der Handhabung sehr einfach und bieten somit viel mehr Komfort in der Bedienung. Gerade bei der Versorgung älterer Patienten ist zusätzlich zu beachten: · HdO-Geräte gehen nicht so leicht verloren, da sie größer und damit auffallender sind; · HdO-Geräte können aufgrund der größeren Bedienungselemente von Personen mit feinmotorischen Problemen leichter bedient werden. · Maßohrstück Es spielt für die Akzeptanz des Hörgerätes eine entscheidende Rolle. Es beeinflusst · den Sitz des Hörgerätes · den Tragekomfort sowie · den Schall im Gehörgang. Das Maßohrstück wird aufgrund der gewählten Bauart des Hörgerätes und der geforderten akustischen Eigenschaften nach einem vom Hörakustiker individuell angefertigten Ohrabdruck (Ohrmuschel und Gehörgang) hergestellt (Bild 5). Bild 5 · Einstellung der Hörgeräte Die akustischen Qualitäten des Hörgerätes werden zunächst aufgrund der Ergebnisse der Hörprüfungen eingestellt. Unter Rücksprache mit dem Betroffenen wird versucht, eine optimale Einstellung zu erreichen. Dies erfordert die aktive Mitarbeit des Patienten, insbesondere, dass er seine Probleme auch darstellen und formulieren kann (fallweise auch die Mitarbeit der Betreuenden!). In der Regel findet eine gleitende Anpassung statt. Erst mit dem Schwerpunkt auf Komfort und später dann, nach Eingewöhnung, auf Verstehen und gutes Hören. · Erprobung der Hörgeräte Den Patienten werden die eingestellten Hörgeräte einschließlich Maßohrstück zur Verfügung gestellt, um ihnen Gelegenheit zu geben, sie unter den Bedingungen des täglichen Lebens zu erproben. Erst nach der Probezeit wird über den endgültigen Ankauf entschieden. In der Probezeit sollte der Patient bzw. die Betreuungsperson den Umgang mit den Hörgeräten lernen; die Einstellung der Geräte durch den Hörakustiker optimiert und den unterschiedlichen Erfordernissen angepasst werden; sollten ev. auftretende Probleme (z.B. schlechter Sitz des Maßohrstückes) behoben werden. Betreuung des mit Hörgerät(en) versorgten Patienten Das Hörgerät ist eine Hilfe zur Verbesserung der Kommunikation für Schwerhörige, allerdings ergibt „Hörstörung + Hörgerät“ kein normales Gehör. Probleme des Sprachverstehens, bedingt durch Hirnleistungsstörungen, können durch eine Hörgeräteversorgung nicht behoben werden. Mitunter liegen auch die Erwartungen Schwerhöriger deutlich über dem, was durch Hörgeräte erzielt werden kann. Durch ständige Benützung ist jedoch ein Lerneffekt zu erzielen: die Betroffenen gelangen von einem „lauter Hören“ zu einem „besser Verstehen“. HÖRECK Hörsysteme aus Meisterhand Inhaber Markus Andrae MA-Feudenheim: Andreas-Hofer-Str. 25 | 68259 Mannheim Tel: 0621 43 72 84 06 MA-Sandhofen: Kalthorststraße 8 | 68307 Mannheim Tel: 0621 44 59 75 55 Ketsch: Enderlestr. 23 | 68557 Ketsch Tel: 06202 40 90 143 www.hoereck.net info@hoereck.de f 75

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