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Frühling 2018 APR-MAI

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Unsere Frühlingsausgabe April-Mai 2018. Das pfalz-magazin. Wein, Kultur, Genuss und Reisen.

Reise Boston Baseball,

Reise Boston Baseball, Harvard und die Wiege der Freiheit Foto: Anthony Delanoix von Sarah Conlon Die charmante Hauptstadt Massachusetts ist eine Stadt der Kontraste. Boston strotzt nur so vor Geschichte und Tradition, ist aber gleichzeitig Wiege der neuesten Startup-Firmen und Heimat junger Harvard - Studenten. Beim Bummeln durch die Stadt läuft man an roten ehrwürdigen Backsteinhäusern, weitläufigen Parks, Museen, Wolkenkratzern und unzähligen kleinen, urigen Cafés vorbei. Auf dem Charles River tummeln sich im Frühling die Segelboote und Ruderer und bestaunen die beeindruckende Boston-Skyline. Boston wurde 1630 gegründet und gilt damit als eine der ältesten, wohlhabendsten und kulturell vielfältigsten Städte der Vereinigten Staaten. Als „Wiege der Freiheit“ wurde die Stadt durch die „Boston Tea Party“ vom 16. Dezember 1773 bekannt. Proteste gegen eine Erhöhung der Teesteuer durch das britische Parlament lösten damals den Unabhängigkeitskrieg aus. Noch heute führt eine rund 5 Kilometer lange, schmale rote Pflasterspur, der sogenannte Freedom Trail – der Pfad der Freiheit – durch die ganze Stadt, entlang 16 historischer Sehenswürdigkeiten, die wie Perlen aufgereiht sind. John Winthrop, der zweite Gouverneur der Massachusetts Bay Colony, gab der Stadt 1630 den Namen Boston und bezeichnete sie in einer berühmten Rede als „Stadt auf einem Hügel“, inspiriert durch Jesu Bergpredigt, um damit zu betonen, dass Menschen aus aller Welt auf Boston blicken und in ihr – bis heute – ein Vorbild suchen. Fotos: Thomas Steinmetz 70

Die berühmte Harvard Universität und das MIT, die jeder mit Boston in Verbindung bringt, sind jedoch im Grunde gar nicht direkt in Boston, sondern in Cambridge, und zählen zur Metropolregion Greater Boston. Cambridge erinnert ein wenig an Heidelberg, nur dass man hier vergeblich Häuser, geschweige denn Schlösser, sucht, die älter als 400 Jahre alt sind. In Boston leben etwa 617.000 Menschen, im Großraum sogar an die 4,5 Millionen. Der Großraum Boston sowie die Hauptstadt selbst sind in viele Stadtteile untergliedert, von denen jeder seinen ganz eigenen Charme und Charakter hat. Da ist beispielsweise Beacon Hill mit dem bekannten Museum of African-American History oder Fenway, Heimat des ältesten Baseball-Stadions der Welt und Spielstätte der Red Sox, dem Bostoner Baseball-Team, das in ganz Amerika eine riesige Fangemeinschaft hat. Mannheim und Worms bis hin ins wunderschöne Frankenthal tummeln sich die Deutschen hier und suchen vergeblich nach Köstritzer Schwarzbier und Schwarzbrot. Boston ist das bezaubernde Glanzstück Neuenglands und sprudelt nur so vor Leben. Im Finanzzentrum im Osten tummeln sich die fleißigen Bienen, im Norden stecken die Studenten ihre Nasen in die Bücher, im Süden befindet sich eine enorme Vielzahl an (sehr teuren) Restaurants mit verschiedenen Küchen und Esskulturen und im Westen geht man in der Newbury Street, etwa mit der Kö in Düsseldorf vergleichbar, shoppen. Boston mit seiner einzigartigen Mischung aus europäischer Kultur und amerikanischem Way of Life ist definitiv eine Reise wert. Um es in den Worten von Ray Bradbury (1920–2012) zu sagen: Boston bietet wirklich alles. Von Tradition bis Innovation ist es eine eher untypisch amerikanische Metropole, da man ihre europäischen Wurzeln in allen Ecken und Winkeln spürt. Da ist das irische Viertel, dort das italienische, und Deutsche sind sowieso überall. Witzigerweise habe ich hier viele Menschen aus Süddeutschland kennenlernt. Von „Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.“ SC Foto: Mike Wilson 71