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Frühjahrs-Ausgabe Nr. 53 Feb.-Mrz. 2020

Alles über Wein, Genuss, Freizeit, Kultur und Gesundheit im Raum Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden erfahren!

Warum Diäten n i c h t

Warum Diäten n i c h t funktionieren! Wissen Sie, warum Diäten nicht funktionieren? Aus dem ganz einfachen Grund: Was vor der Diät falsch war, zu essen, das wird danach auch falsch sein. Darum ist es wichtig, einige grundlegende Prinzipien der Ernährung verstanden zu haben. Dr. Michael Spitzbart Kalorie ist nicht gleich Kalorie Haben Sie gewusst, dass man die Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißkalorien ganz unterschiedlich bewerten muss? Rein rechnerisch liefert die Fettkalorie mit 9 kcal pro Gramm die höchste Energie, gefolgt vom Kohlenhydrat und Eiweiß mit jeweils 4,1 kcal pro Gramm. Doch für den Stoffwechsel machen die verschiedenen Kalorienarten, unabhängig von der Kaloriendichte, einen gewaltigen Unterschied. Verschiedene Nahrungsmittel setzen unterschiedliche Stoffwechselprozesse in Gang. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Mast- und Verbrennungsstoffwechsel. Wenn man Kohlenhydrate isst, kommt es danach unweigerlich zu einer Insulinausschüttung. Insulin ist das Masthormon schlechthin, da es jede Fettverbrennung für Stunden komplett unmöglich macht. Wer sich also so ernährt wie es offiziell empfohlen wird – die Hälfte der Nahrung sollte aus Kohlenhydraten bestehen – der befindet sich unweigerlich rund um die Uhr im Maststoffwechsel. Achtung: Jede Kohlenhydratkalorie, die nicht unmittelbar als Energie verbraucht wird, wird durch Insulin in Fett umgewandelt und gespeichert. Ganz anders verhält es sich bei den Fettkalorien. In Abwesenheit von Kohlenhydraten werden diese nämlich sogleich der Fettverbrennung zugeführt. Sobald die Fette aber mit Kohlenhydraten kombiniert werden, wandern die Fette ebenfalls mit den Kohlenhydraten auf die hohe Kante. Eiweiß ist kalorisch neutral, denn es wird nur in seltensten Fällen zur Energiegewinnung herangezogen. Eiweiß bzw. Aminosäuren werden vielmehr zum Aufbau von Muskeln, Knochen, Hormonen sowie für das Immunsystem benötigt und sind damit zu wertvoll für die Energiegewinnung. Den Gegenspieler zum Masthormon Insulin stellt das Verbrennungshormon Glukagon dar. Insulin verhindert das Abnehmen, Glukagon fördert es. Glukagon ermöglicht überhaupt erst die Fettverbrennung. Leider wird das Verbrennungshormon Glukagon frühestens 5-6 Stunden nach der letzten Kohlenhydrat-Mahlzeit ausgeschüttet. Dann kommt meistens aber schon wieder die nächste Mahlzeit mit Insulinausschüttung, was wiederum das Glukagon für die nächsten 5-6 Stunden unterdrückt. Fazit: Wir sollten dem Verbrennungshormon Glukagon eine Chance geben. Nur dann werden Fette verbrannt und keine Kohlenhydrate in Fette verwandelt. Dadurch können sich keine Fette in den Halsschlagadern (Schlaganfall) oder Herzkranzgefäßen (Herzinfarkt) ablagern. Kohlenhydrate allein sind in den meisten Fällen schon ungesund genug. Eine fatale Kombination ist es deshalb Kohlenhydrate und Fette gleichzeitig zu essen, wie in Schokolade, Pralinen, Sahnetorte, Kaiserschmarrn und Kuchen. Anmerkung: Oft sind es nur wenige Defizite an essentiellen Substanzen, die unseren (Gehirn-) Stoffwechsel lähmen. Kaum sind diese Defizite behoben erwachen wieder Energie und Lebensfreude. Viele leben danach besser als je zuvor. Das schafft kein Medikament, nur angewandte Biochemie. Falls Sie also glauben, Sie fahren mit angezogener Handbremse: wir können sie lösen für noch mehr Energie im Jahre 2020! 46

©Carles Rabada ©Shutterstock Fett = viele Kalorien Fette sind der höchste Kalorien-Lieferant bei unserer Nahrung. Dass allerdings Fette bei der Ernährung längst nicht so schlecht sind, wie ihr früherer Ruf, hat sich wahrscheinlich mittlerweile herum gesprochen. Als Fettmacher kommt es vor allem aber auf das Verhältnis zu den Kohlenhydraten an, denn Kalorien sind nicht gleich Kalorien (siehe Text linke Seite). Foto unten: Das große Problem bei Fast-Food ist weniger die Anzahl der Kalorien, als vielmehr die ungünstige Verbindung von Fetten mit Kohlenhydraten 47

Pfalz-Magazin