Aufrufe
vor 5 Jahren

Frühjahr Feb-Mrz 2019

  • Text
  • Wein
  • Ultimative
  • Exclusiv
  • Pfalz
  • Steinmetz
  • Suppe
  • Feldsalat
  • Menschen
  • Februar
  • Weine
  • Magazin.de
Unsere neue Ausgabe für das Zeitfenster Februar-März 2019. Alles Wichtige erfahren über die Themen Wein, Genuss, Kultur und Reisen für die Region Pfalz, Rhein-Neckar und Nordbaden

In dieser Ausgabe:

In dieser Ausgabe: Holismus der Ernährung von Necdet Terzi Teil 5 „Sattvische Ernährung“ Der Grund unseres Daseins liegt in der Freiheit unserer Gedanken und der Wahrnehmung unseres Bewusstseins. Liebe oder Hass beginnt im Inneren jedes Einzelnen, welches durch Energie des wahrgenommenen Bewusstseins an Andere und von Anderen übertragen wird. Welche Energie unser Bewusstsein produziert, hängt in erster Linie von unseren Nährstoffen ab, mit denen wir unsere Organe, unseren Geist und unsere Seele versorgen. Wo und wie diese Nährstoffe entstanden sind und in welchem Zustand und in welcher Weise wir diese einnehmen, entscheidet über die Qualitäten dieser Energie. Weist diese Energie hohe Qualitäten auf, dann entsteht Liebe als elementarer Grund unseres Daseins, welche sämtliche negativen Einflüsse abbaut. Genau hierin liegt auch das Glücksgefühl, welches fälschlicherweise in Dingen gesucht wird, die unnatürlich sind. Und was unnatürlich ist, das ist auch gegen die Natur und somit belastend für Organe, Geist und Seele. Das Schlimmste dabei ist, dass wir diese Belastungen erst annehmen, dann weitergeben und sogar daran glauben, dass diese zu unserem Leben gehören würden. Das liegt aber an den Nährstoffen, die unser Bewusstsein und unsere Gedanken beeinflussen, und unsere Gesundheit wird dadurch ebenfalls beeinflusst. Wer nun glaubt, hier esoterische Sätze zu lesen, dem empfehle ich dringend, sich über das Leben von Li Ching-Juen aus China zu informieren, der im Jahr 1736 geboren und 1933 gestorben ist. Auch meine Großmutter (sie war Naturheilerin und ist Gründerin der sattvischen und europäisch-ayurvedischen Küche) lebte volle 105 Jahre, ohne ein einziges Mal krank gewesen zu sein und obwohl sie an den Tod „als Beginn des Ewigen Lebens“ geglaubt hat und gleichsam ihre Lebensaufgabe niemals außer Acht gelassen hat. Zitat: „Ich bin hier, um den Lebenden zu dienen und nicht den Herrschenden“. Li Ching-Yuen gab als Geheimnis seines langen und gesunden Lebens an: „Habe ein gutes Herz wie ein Baum, innere Ruhe und Geduld wie eine Schildkröte, Lebens- Bewegungsfreude wie eine Taube, Treue und Schlafgewohnheiten wie ein Hund.“ Meine Großmutter antwortete auf meine Frage, warum sie ständig kranke Menschen besucht, die sie nicht einmal kennt: „Es gibt keine Krankheit, die durch die Energie des Bewusstseins nicht heilen würde. Ich helfe also kranken Menschen, diese Energie zu erkennen, an sie zu glauben und sie anzuwenden!“ Es ist noch nicht so lange her, dass man sich darüber gefreut hat, wenn eine Pflanze plötzlich am Wegesrand auftaucht, die man noch gar nicht kannte. Heute dagegen sind wir der Natur so entfremdet, dass wir die Pflanzen völlig ignorieren oder wir sie gar als „Unkraut“ bezeichnen und sogar bekämpfen. Haben wir schon einmal nachgedacht, woher wir die Berechtigung nehmen, eine uns im Grunde unbekannte Pflanze als „Unkraut“ zu bezeichnen? Tun wir das nicht sogar manchmal auch mit Menschen und Tieren? 2 Diese Energie kann durch Nährstoffe entstehen: ! 1. Die rein sind, also weder genetisch verändert, hormonell belastet, noch mit Hilfe der chemischen Verbindungen gewonnen, behandelt oder ergänzt sind. ! 2. Die in sauberer Luft, unter natürlichem Licht und auf unbelasteter Erde gewachsen sind. Nur so kann der Nährstoff Biotine, Vital-, Mineral-, pflanzlich-sekundäre Boten-, Wirk- und Inhaltsstoffe enthalten. ! 3. Die in einem ökologischen Gleichgewicht aufwachsen, als stabilem Zustand eines Ökosystems, ohne von außen einwirkende Einflüsse, Manipulationen und Veränderungen. ! 4. Die ohne jeglichen Zweifel durch Harmonie in der Natur entstanden sind. 66

Erfüllt eine Speise oder ein Getränk diese vier Grundbedingungen, dann reden wir von sattvischer Ernährung . Manche selbsternannte Fachleute der Ayurveda erlauben sich sogar zu behaupten, dass Fleisch kein Bestandteil der sattvischen Ernährung sei und meinen, dass die Heiligen Schriften dies sogar vorgeben würden. Da die Energie des Bewusstseins und somit ein gesundes, glückliches Leben nebst innerer und äußerer Schönheit ausschließlich von unserer Nahrung abhängt, ist auch unsere Denkweise von unserer Nahrung beeinflusst. Ernähren wir uns dagegen gemäß unserer unnatürlichen Gewohnheiten und Manipulierungen, sind zwangsweise auch unsere Gedanken eingeschränkt. Leider gibt es Institutionen, die sich an dieser Verunsicherung und Unwissenheit der Menschen bereichern, zumal diese Mittel und Wege suchen, um wieder gesund, glücklich und leistungsfähig zu sein. Als Angehöriger einer jüdisch-orthodoxen Familie habe ich jahrelang völlig unbefangen und neutral aus Sicht der Ernährungswissenschaft die Heiligen Schriften Tora und Bibel studiert, welche die gleichen Hinweise über Ernährung beinhalten. Wie zutreffend diese Hinweise sind, zeigt sich durch zunehmende Annäherung der Wissenschaft an diese Thesen. Während meines privaten Studiums in Kairo hatte ich auch die Gelegenheit, zu erfahren, wie der Islam zu den Ernährungsweisen der Tora und der Bibel steht. Das erstaunliche dabei ist, dass auch der Islam sich voll und ganz – mit geringfügigen Differenzen in Details, die wohl auf Interpretationsunterschiede zurück zu führen sind – bei diesem Thema an die Tora und die Bibel anschließt. Es kann doch kein Zufall sein, dass alle drei Religionen Fleisch von Raubtieren verbieten, von Tieren, die wie Menschen verdauen, von Tieren, die hauptsächlich oder überwiegend Fleischfresser sind, von Tieren, deren Blut nicht vollständig ausgelaufen ist und von Tieren, die in Gefangenschaft und ohne Liebe und Würde gelebt haben. Alle drei Religionen weisen auch auf Mäßigkeit beim Fleischkonsum hin. Das Fleisch soll frisch, frei von jeglichen Schadstoffen, Stress- und Krankheitshormonen sein und muss artgerecht nach Prinzipien und Regeln der Ökosystems gehalten sein. Daher sollen wir nur die Teile des Fleisches essen, deren Muskeln nicht trainiert sind, die frei von Fett sind und wenig oder kaum tierisches Eiweiß haben. Die Wirk- Vitamin- Inhalts- und Sekundärstoffe dieser Fleischteile dürfen weder durch lange Lagerung noch durch Braten oder Grillen, geschweige denn durch Kochen zerstört sein. Kurzes, schonendes Garen ohne Zugabe schädlicher Säuren wie Salz oder Mehl und Fett, welche das Aufnehmen der Vitamine verhindern, ist besonders wichtig. Sattvische Speisen und Getränke zuzubereiten, ist übrigens viel leichter als die konventionelle Kochweise, wenn man die Zusammenhänge erst einmal versteht – die Bedürfnisse der Organe, des Geistes und der Seele kennt, das Gleichgewicht der Inhaltsstoffe beachtet und auf die absolute Frische der Zutaten ohne jegliche Zusatzstoffe achtet. Auch hierin unterscheidet sich sattvische Nahrung von Bionahrung. Alles was der Natur fremd ist, ist meinem Körper, meinem Geist und meiner Seele ebenfalls fremd. Dazu zählen auch raffinierte Zutaten und Zutaten, die in Gewächshäusern unter künstlichen Bedingungen erzeugt werden, oder Zutaten, die durch Stoffe ergänzt werden, um die Menge und Haltbarkeit zu erhöhen. Jedes Jahr werden wegen sogenannter Haltbarkeitsdaten nach Willen der Industrie tausende Tonnen Früchte vernichtet, anstelle daraus beispielsweise Mehl zu erzeugen, wie etwa Apfel- oder Linsenmehl. Interessant ist auch, was wir unter Abfall verstehen. Werfen wir die Schalen von Zwiebeln nicht in die Mülltonne, wie auch die Schalen von Eiern? Wer die Schalen von Zwiebeln mit Blumenerde vermischt und seine Zimmerpflanzen damit umtopft, wird sehen, wie glücklich er die Blume gemacht hat. Wer Eierschalen-Mehl von unbehandelten Eiern zu einer Sauce zugibt, wird nicht nur seinen Calciumbedarf decken (in einem Kaffeelöffel Mehl von Eierschalen stecken satte 800-1000 mg Calcium!), sondern kann aus Eierschalen ein natürliches Pflegemittel für den Körper und ein Reinigungsmittel in der Küche zaubern. Und aus den Schalen vom Knoblauch, die wertvolle Inhaltsstoffe beinhalten, kann man eine Kanne Tee zubereiten. Wir sind alle mit gleicher Intelligenz ausgestattet, allerdings nutzen wir diese nur teilweise. Hierfür ist die Energie des Bewusstseins notwendig, die wir durch unsere Nahrung gewinnen können. Diese Energie dient nicht nur zur Heilung aller körperlich-geistig-seelischen Krankheiten, sondern auch der Vernunft des Denkens, welche für Frieden, Harmonie und Miteinander alle Lebewesen, egal ob Menschen, Tiere und Pflanzen sorgt. Demnach ist sattvische Ernährung auch eine energetische Ernährung und unterscheidet sich von ayurvedischer Ernährung wesentlich. Während sich die ayurvedische Ernährung auf Verdauungsfeuer, Entgiftung der Organe (und nicht der Seele und des Geistes!) richtet, geht es bei der sattvischen Ernährung um alle Ernährungsformen, weil alle Bedingungen einer ganzheitlichen Ernährung erfüllt sein müssen, als Alternative zur Medizin. So kann und soll ein sattvisches Gericht ganzheitlich ohne Lücken, holistisch ohne Tücken und ehrlich ohne Lügen sein. Wer sattvische Speisen zubereiten will, muss auch bereit sein, alles in Frage zu stellen, was er bisher gelernt hat und an das er gewohnt ist. Er muss bereit sein, wahrzunehmen, dass selbst in einem Stein nützliche Nährstoffe für Menschen stecken und dieser nicht dafür da ist, um darüber zu stolpern und Käfige für Menschen daraus zu bauen. Wer kennt nicht die vollisolierten Häuser, die kein Milligramm Sauerstoff mehr durchlassen? Kaufen wir nicht Tag täglich Nahrungsmittel, die voll und ganz verschweißt sind? Oder Nahrungsmittel, die Monate, gar jahrelang in Kühl- und Gashäusern aufbewahrt worden sind? Weltverändernde Denkprozesse beginnen beim Gedanken über die richtige Ernährung, wobei wir in der Welt derer leben müssen, die Ernährungsprozesse steuern, solange wir nicht dagegen steuern. Sattvische Ernährung ist deshalb auch Oberbegriff für holistische Ernährung mit Grundvoraussetzung; Lebewesen und deren Lebensweisen so annehmen und respektvoll behandeln, wie sie sind, ohne Absichten dabei zu verfolgen, sie zu ändern. Wenn sie geändert werden müssten, hätte es der Schöpfer ja selbst getan, der auf unsere Hilfe bekanntlich nicht angewiesen ist. Sehen wir das ein, dann erkennen wir auch unsere Energie und unsere Kräfte, die für Liebe, Frieden und Harmonie ausreichen. Nur so kommen wir uns in unseren Weltanschauungen näher und finden gegenseitig die Wege in das Herz des Anderen… sattvisch eben! ...mehr in der April-Ausgabe 2019 online-tipps.info die ultimative Branchen-Info — exclusiv beim 67

Pfalz-Magazin